68. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, 30. April – 9. Mai 2022
Preisträger des Internationalen Online-Wettbewerbs
Preisverleihung: Montag, 9. Mai 2022, 19.30 Uhr, Lichtburg Filmpalast/Lichtburg, Elsässer Str. 26, 46045 Oberhausen
Preise der Internationalen Online-Jury
Mitglieder:
Magdalena Magiera (Deutschland/Singapur), Cloe Masotta (Spanien), Karen Russo (Vereinigtes Königreich)
Großer Online-Preis der Stadt Oberhausen
dotiert mit 5.000 Euro
Ava mocoi, os gêmeos
(Ava Mocoi, the Twins)
Luiza Calagian, Vinicius Toro
Brasilien/Kuba 2022, 14'44", Farbe
Begründung:
Der Große Online-Preis der Stadt Oberhausen geht an Ava mocoi, os gêmeos von Luiza Calagian und Vinicius Toro für seine Darstellung von Spiritualität und Glauben im Zeitalter des globalen Zynismus.
Online-Hauptpreis
dotiert mit 2.000 Euro
Punctured Sky
Jon Rafman
USA 2021, 21'14", Farbe
Begründung:
Der Online-Hauptpreis geht an Punctured Sky von Jon Rafman für die raffinierte Art, mit der mit Hilfe filmischer Instrumente ein Gefühl des Unbehagens und des Unheimlichen erzeugt wird.
e-flux-Preis
dotiert mit 3.000 Euro
Für eine herausragende Film- oder Videoarbeit, die eine neue Form für das poetische und elektrische Potenzial des bewegten Bildes im Zeitalter globaler Informationsflüsse findet.
Feriado
(Holidays)
Azucena Losana
Argentinien 2021, 2'06", schwarzweiß
Begründung:
Der e-flux-Preis geht an Feriado von Azucena Losana für die hypnotische Art, wie durch Poesie gängige Narrative in Frage gestellt werden.
Lobende Erwähnung
Inner Outer Space
Laida Lertxundi
Spanien 2021, 16'16", Farbe
Online-Preis der Jury des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
dotiert mit 3.000 Euro
Mitglieder:
Soso Dumbadze (Georgien), Fabian Saavedra-Lara (Deutschland), Linnea Semmerling (Deutschland)
Lugar nenhum
(Nowhere)
Pedro Gonçalves Ribeiro
Portugal 2021, 18'50", Farbe
Begründung:
Durch die persönliche Erinnerung an einen Popsong der späten 1990er formuliert der Filmemacher eine Kritik queerer Infrastrukturen in ihrer körperlichen sowie digitalen Dimension. Das ausgefeilte Wechselspiel zwischen Bild, Text und Musik war beeindruckend. Der Künstler erzielt mit sehr kleinen Gesten eine beachtliche emotionale Wirkung und dehnt gleichzeitig die Genre-Grenzen zwischen Essayfilm und Karaoke-Video.
Lobende Erwähnung
An Ode to a Time I Loved Bread
Neema Ngelime
Belgien 2021, 10'53", Farbe/schwarzweiß
Preis der Ökumenischen Online-Jury
Mitglieder:
Innocent Umezuruike Iroaganachi (Irland/Nigeria), Mina Radović (Vereinigtes Königreich), Marta Romanova-Jekabsone (Lettland)
73
Meshy Koplevitch
Israel 2021, 13'28", Farbe
Begründung:
Für die Kombination von Tiefe und Einfachheit, Mitgefühl und Vision; für einen Film, der zwischen Realfilm und freier Wasserfarben-Animation wechselt und uns eine junge Frau zeigt, die von den Erfahrungen ihres Vaters während des Jom-Kippur-Krieges erzählt. Eine Mischung aus Erinnerung, Geschichte und persönlicher Reflektion, ist 73 ein eindringlicher Film über den Tod und die lebensspendende Auferstehung durch Liebe. Der Film bringt uns die Notwendigkeit nahe, unsere Feinde zu lieben, und lässt uns so die Realität einer in den schwersten Zeiten wieder hergestellten menschlichen Gemeinschaft erkennen.
Lobende Erwähnung
Blink in the Desert
Shinobu Soejima
Japan 2021, 10'34", Farbe
Begründung:
Für den inklusiven Einsatz animierter Figuren von Menschen, Tieren und Insekten, dargestellt durch eine poetische visuelle Komposition und den Sound, fast ohne Dialoge. Blink in the Desert ist eine Reflektion über menschliche Aggression und Gleichgültigkeit, die das zerstört, was wir nicht kennen oder verstehen, und auf allen Seiten quälendes Leid verursacht. Der Film ist ein inwendiger Ruf nach Frieden und Fortschritt, Empathie und Mitgefühl, und das Akzeptieren von Unterschieden.
Oberhausen, 9. Mai 2022
Pressekontakt: Sabine Niewalda, niewalda(at)kurzfilmtage.de, Tel. +49 (0)208 825-3073