Über uns

Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, gegründet 1954, gelten als das älteste Kurzfilmfestival der Welt und sind eine der größten internationalen Plattformen für die kurze Form.

Profil

Nach wie vor ist der Kurzfilm die wichtigste Quelle zur Erneuerung des Films, das Experimentierfeld, auf dem sich zukünftige Filmsprachen herausbilden. Heute ist die Vielfalt der Formen, Themen und Ansätze größer denn je. Spielfilm oder Essay, Installation, Diplomfilm oder Künstlerfilm, Musikvideo, Animation, Dokumentarfilm und alle nur denkbaren Mischformen entstehen überall auf der Welt und zunehmend online auf zahlreichen Plattformen.

Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen bewegen sich seit über 60 Jahren in diesem Spannungsfeld; sie sind Katalysator und Schaufenster aktueller Entwicklungen, Forum oft kontroverser Diskussionen, Entdecker neuer Trends und Talente und nicht zuletzt eine der wichtigsten Kurzfilm-Institutionen weltweit. Die Kurzfilmtage sind das älteste Kurzfilmfestival der Welt und das größte Festival in NRW, mit rund 7.000 eingereichten Filmen pro Jahr, ca. 500 Filmen im Festivalprogramm und über 1.100 akkreditierten Fachbesuchern jährlich.

Zahllose Filmemacher*innen und Künstler*innen, von Roman Polanski bis Cate Shortland, von George Lucas bis Eija-Liisa Ahtila, haben hier ihre ersten Arbeiten präsentiert. Durch die Kurzfilmtage wurden wichtige politische und ästhetische Entwicklungen angestoßen, etwa durch das Oberhausener Manifest, das vielleicht wichtigste Gruppendokument des deutschen Films.

Seit Jahren genießen die Kurzfilmtage auch einen hervorragenden Ruf in der Kunstszene, die kurze Filme und Videos für sich entdeckt hat. Die gleichberechtigte Behandlung von Video in den Wettbewerben seit Ende der 80er Jahre, die anhaltende Beschäftigung mit Werbe- und Industriefilm und die Einführung des MuVi, des weltweit ersten Festivalpreises für Musikvideos aus Deutschland, Ende der 90er Jahre oder einer eigenen Filmeinreichungsplattform gelten als absolut richtungsweisend und innovativ.

2020 führten die Kurzfilmtage wegen der Corona-Pandemie das Festival erstmals vollständig online durch. Mit über 2.500 verkauften Festivalpässen und Nutzern in knapp 100 Ländern erwies sich das neue Format als Überraschungserfolg.

„Historisch gesehen ist Oberhausen das wichtigste Kurzfilmfestival der Welt.“ Alexander Horwath

„Weil ich Autodidakt bin, war der Kurzfilm für mich, was heute die Filmhochschule für junge Regisseure ist.“ Werner Herzog

„Hier habe ich meine erste Zigarette geraucht. Hier habe ich bei den Westdeutschen Kurzfilmtagen jahrelang jeden Film gesehen, mich alljährlich gefreut auf die Tage in Oberhausen. Diese Ereignisse waren für mich, für meinen Entschluss Filme zu machen, wichtig.“ Wim Wenders

„Ich werde nie mehr vergessen wie Charles Petit, Karl Bartos und ich tief in der Nacht die Begründungen für die Preise sechshändig in eine Tastatur gehackt haben. Es waren ein paar Perlen unter den Preisträgerinnen.“ Pipilotti Rist

„Der Kurzfilm hat sich im Lauf des 20. Jahrhunderts in so viele verschiedene Richtungen entwickelt, dass es wirklich schwer ist, ihn noch als einheitliches Medium zu sehen. Deshalb liebe ich die Kurzfilmtage – sie feiern die Art radikaler Evolution, die der Kurzfilm in einem Augenblick durchlaufen hat.“ Paul D. Miller alias Dj Spooky that Subliminal Kid

Geschichte

Chronologie

Die Kurzfilmtage wurden 1954 gegründet, was sie zum ältesten Kurzfilmfestival der Welt macht. Hier finden Sie die wichtigsten Daten und Ereignisse in der über 60-jährigen Geschichte des Festivals als PDF-Dokument zum Download - oder Sie scrollen sich durch eine kleine Galerie ausgewählter Fotos von 1954 bis ins 21. Jahrhundert.

PDF Chronologie

1954

Ankündigung der ersten „Westdeutschen Kulturfilmtage“ 1954

1958

Straßenszene in Oberhausen mit Werbung für die 4. Westdeutschen Kulturfilmtage 1958

1962

Alexander Kluge (am Pult) und die Unterzeichner des Oberhausener Manifests bei der Pressekonferenz zur Verkündung des Manifests

1963

Cover des französischen Spionage-Thrillers „Festival à Oberhausen“ von Paul Buisine und Léopold Massiera aus dem Jahr 1963

1967

Werner Herzog am Festivalschalter in der Luise-Albertz-Halle bei den 12. Westdeutschen Kurzfilmtagen

1968

Turbulente Pressekonferenz anlässlich des Ausschlusses von Hellmuth Costards Besonders wertvoll aus dem Festivalprogramm der 13. Westdeutschen Kurzfilmtage. Hellmuth Costard links am Tisch mit Zigarette, am Mikrophon Hilmar Hoffmann

2000

Catherine David (Mitte), Mitglied der Internationalen Jury der 46. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, mit Abderrahmane Sissako, Jurymitglied, links, und Tijen Olcay, Jurysekretärin

2000

Charlotte Roche moderiert die zweite MuVi-Preisverleihung bei den 46. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen

2000

Mike Mills, der 2000 mit „The Architecture of Reassurance“ den Preis der Ministeriums-Jury gewann und mit zwei weiteren Arbeiten im Festivalprogramm vertreten war, in Oberhausen.

2003

Die MuVi-Jury 2003: Clip-Regisseurin Floria Sigismondi, Autoren Holger Liebs, Thomas Meinecke

2004

Christoph Schlingensief und Romuald Karmakar bei der Eröffnung der 50. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

2004

Die MuVi-Jury 2004: Musiker und Ex-Kraftwerk-Mitglied Karl Bartos, Künstlerin Pipilotti Rist, Musikproduzent Charles Petit

2015

Voller Saal bei den 61. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen

Zahlen, Daten, Fakten

Gegründet 1954 und damit das älteste Kurzfilmfestival der Welt

Ältester Deutscher Kurzfilmwettbewerb

Erster Festival-Musikvideopreis der Welt: der MuVi-Preis für das beste deutsche Musikvideo (seit 1999)

Seit 1999 Medienpartnerschaften mit ARTE und 3sat

Durchschnittlich rund 7.000 Einreichungen aus beinahe 100 Ländern für die Wettbewerbe

Rund 500 Beiträge in über 100 Vorstellungen pro Festival

Rund 1.100 akkreditierte Fachbesucher*innen aus aller Welt jährlich

Über 100 akkreditierte Pressevertreter*innen jährlich; Berichterstattung in durchschnittlich mehr als 20 Ländern

Preise im Wert von insgesamt rund 51.000 € (online und vor Ort)

Video Library mit jährlich ca. 7.000 Beiträgen

Weltweit einzigartiges Kurzfilmarchiv mit über 2.000 Titeln

Nicht-kommerzieller Kurzfilmverleih

Rund 40 eigene Publikationen zu Filmthemen neben dem Festivalkatalog

Seit 1960 akkreditiert bei der Fédération Internationale des Associations de Producteurs de Films (FIAPF)

Zusammenarbeit mit der Academy of Motion Picture Arts and Science

Gründungsmitglied der AG Kurzfilm

Gründungsmitglied der AG Filmfestival

Ehrenpräsidenten:
Fernando Birri, Jerzy Bossak, John Grierson, Bert Haanstra, Hilmar Hoffmann

Oberhausener Manifest

Am 28. Februar 1962 verkündeten 26 bundesdeutsche Filmemacher bei den 8. Westdeutschen Kurzfilmtagen das Oberhausener Manifest: Sie schufen damit einen Meilenstein in der Entwicklung des deutschen Kinos – nie zuvor, nie danach wurde mit einer solchen Vehemenz ein Bruch mit den bestehenden Produktionsverhältnissen verlangt und auch herbei geführt.

Die 26 Unterzeichner des Oberhausener Manifests reklamierten nichts weniger als die Lizenz zur Schaffung des neuen deutschen Spielfilms. Ein wesentlicher Bestandteil der Oberhausener Erklärung war die Forderung nach Bereitstellung von Produktionsbedingungen, die es erlauben sollten, der Lethargie, in der sich der deutsche Film zu Beginn der 1960er Jahre befand, ein Ende zu setzen. Die Folgen des Manifests sind kaum zu unterschätzen: In der Folge der Erklärung wurde erstmals eine deutsche Filmförderung etabliert, ohne die es den Neuen Deutschen Film und seinen weltweiten Erfolg wohl nicht gegeben hätte.

Im Jahr 2012 widmeten die Kurzfilmtage mit „Provokation der Wirklichkeit - 50 Jahre Oberhausener Manifest“ dem Manifest ein international angelegtes Projekt. Knapp 40 Filme der Unterzeichner wurden durch eine Kooperation der Kurzfilmtage mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv und der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen restauriert und konservatorisch gesichert. Überdies erschien die Buchpublikation Provokation der Wirklichkeit. Das Oberhausener Manifest und die Folgen. Die Anthologie enthält weitgehend unbekannte Texte von Theodor W. Adorno, Alexander Kluge und Uwe Nettelbeck u.a. sowie eine Reihe von aktuellen Essays und Gesprächen. Eine Doppel-DVD in der Reihe „Edition Filmmuseum“ enthält knapp 20 Titel aus den Jahren 1957 bis '65, u.a. von Peter Schamoni, Herbert Vesely, Edgar Reitz, Christian Doermer, sowie umfangreiches Bonusmaterial.

Kontakt

Sabine Niewalda
niewalda(at)kurzfilmtage.de

Team

Dr. Lars Henrik Gass
Festivalleitung, Geschäftsführung
gass(at)kurzfilmtage.de

Susannah Pollheim
Organisationsleitung
(Elternzeit)

Xenia Fehrholz
Organisationsleitung
orga(at)kurzfilmtage.de

Petra Okolowitz
Kaufmännische Angestellte
accounting(at)kurzfilmtage.de

Hilke Doering
Internationaler Wettbewerb, Länderfokus
(Out of Office)

Carsten Spicher
Deutscher Wettbewerb, NRW-Wettbewerb, Verleih, Archiv
spicher(at)kurzfilmtage.de

Samina Gul
Kinder- und Jugendfilmwettbewerb
kiju(at)kurzfilmtage.de

Jessica Manstetten
MuVi-Programme, Verleiher, Open Screening
muvi(at)kurzfilmtage.de

Katharina Schröder
Internationaler Wettbewerb, re-selected, Channel
schroeder(at)kurzfilmtage.de

Alisa Berezovskaya
Profile
berezovskaya(at)kurzfilmtage.de

Konrad Neiße
Gästebüro
guestoffice(at)kurzfilmtage.de

Sabina Kindlieb
Gästebüro
kindlieb(at)kurzfilmtage.de

Sabine Niewalda
Presse
niewalda(at)kurzfilmtage.de

Andrea Richter
Öffentlichkeitsarbeit
(Out of Office)

Gifty Sarpong-Heeg
Öffentlichkeitsarbeit
sarpongheeg(at)kurzfilmtage.de

Marcus Schütte
Sponsoring, Marketing
schuette(at)kurzfilmtage.de

Barbara Schulz
Kopienverwaltung
filmeingabe(at)kurzfilmtage.de

Martin Gensheimer
Kopienverwaltung
shipping(at)kurzfilmtage.de

Christian Schön
Filmarchiv
schoen(at)kurzfilmtage.de

Thomas Doberstein
IT
doberstein(at)kurzfilmtage.de

Martin Van Broekhoven
Technische Leitung
vanbroekhoven(at)kurzfilmtage.de

Sarah Adam
Kommissionsmitglied
dw(at)kurzfilmtage.de

Madeleine Bernstorff
Kommissionsmitglied
bernstorff(at)kurzfilmtage.de

Susanne Heinrich
Kommissionsmitglied
dw(at)kurzfilmtage.de

Barbara Kamp
Kommisionsmitglied
kiju(at)kurzfilmtage.de

Helena Wittmann
Kommissionsmitglied
dw(at)kurzfilmtage.de

Carsten Aschmann
Kommissionsmitglied

iw(at)kurzfilmtage.de

Simon Petri-Lukács
Kommissionsmitglied

iw(at)kurzfilmtage.de

Nachhaltigkeit

Kodex zur Nachhaltigkeit von den Filmfestivals der Kurzfilmkonferenz (Short Film Conference/SFC) in englischer Sprache als PDF