Einstellung der Filmfestivalförderung durch das Goethe-Institut

Internationale Kurzfilmtage Oberhausen

Abwicklungs-Institut
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen kritisieren die Einstellung der Filmfestivalförderung durch das Goethe-Institut

Die Einsparungsmaßnahmen, die das das Auswärtige Amt unter dem Titel „Zukunftskonzept“ mit dem Goethe-Institut im Sinne einer „umfassenden Transformation“ und „Fokussierung“ beschlossen und am 28. September 2023 bekanntgegeben hat, sehen unter anderem die Beendigung der Filmfestivalförderung vor, die gerade erst aus dem Verwaltungsbereich des Auswärtigen Amts an das Goethe-Institut übertragen worden war. Bereits die Ausgestaltung der Filmfestivalförderung durch das Goethe-Institut stieß auf Kritik von Filmfestivals, weil Erwartungen unter Hunderten Filmfestivals in Deutschland geschürt worden waren, die mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht einmal ansatzweise zufriedengestellt werden konnten. Überdies wurde die direkte Förderung von Kulturschaffenden aus sogenannten „devisenschwachen“ Ländern auf eine Förderung von Projekten in Deutschland umgestellt. Nun wird die gesamte Filmfestivalförderung ersatzlos gestrichen.

„Internationale Kulturprogramme“ für andere Sparten, die im Auswärtigen Amt verblieben sind, sind davon nicht betroffen. Die Außenministerin schickt den Abteilungsleiter Ralf Beste zur Erklärung vor: „Es ist gut und wichtig, dass das Goethe-Institut jetzt diese Reform in die Hand nimmt und damit seine Handlungsfähigkeit stärkt.“

Die Kurzfilmtage können folglich weitaus weniger Gästen aus „devisenschwachen“ Ländern den Besuch in Deutschland ermöglichen. Lars Henrik Gass, Leiter der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, kommentiert die Entscheidung: „Die internationalen Filmfestivals in Deutschland leisten einen wichtigen Beitrag zur Verständigung zwischen den Kulturen. Auswärtiges Amt und Goethe-Institut opfern diesen internationalen Kulturaustausch geopolitischen Interessen und der Finanzierung von Militärhilfen. Mit dem Übergang der Filmfestivalförderung an das Goethe-Institut war das Versprechen einer fachliche Stärkung und Weiterentwicklung verbunden, nicht die Aussicht auf eine Abwicklung. Wir fordern daher die Wiedereingliederung der Filmfestivalförderung in das Auswärtige Amt unter den bislang bekannten Bedingungen.“

Oberhausen, 11. Oktober 2023

Pressekontakt: Sabine Niewalda, T +49 (0)208 825-3073, niewalda(at)kurzfilmtage.de