Videostatement von Julia Crescitelli

24. MuVi Preis 2022

Flourish (Lotic) - Julia Crescitelli

Julia Crescitellis Flourish verwischt die Grenzen zwischen dem, was als grotesk und als schön wahrgenommen wird. Zu Lotics schroffem Metallic-Soundtrack und in HD zeigt der Film körperlichen Horror im Kontext der natürlichen Welt. Jedes einzelne Bild funkelt vor Intention und provoziert in den Zuschauer*innen eine starke körperliche Reaktion, während sie alltägliche Gesten der Eitelkeit und Natur sehen, die mit rasender Geschwindigkeit ineinanderfließen. Es ist ein höchst lebendiges Werk, das Schönheit in Hässlichkeit findet und Hässlichkeit in Schönheit.

Jury: Rachel Grace Almeida, Karan Suri Talwar, Raphael Smarzoch

Videostatement von UWE

23. MuVi Preis 2021

Junge Milliardäre (UWE) - UWE

Junge Milliardäre von UWE ist eine elegante Arbeit, die mit vollem Gewicht in unsere sicher geglaubten Routinen der Wahrnehmung und Einordnung einschlägt. Wir bekommen einen wackeligen Deepfake von Elon Musk gezeigt, der auf einer Art Bühne und vor einem Spiegel mit Lässigkeit und Routine verführerisch vor allem sich selbst ansingt, ein vielfaches Spiel mit Eitelkeit, Identität, Sehnsucht und dadurch natürlich Pop par excellence. In Verbindung mit Musik und Lied ergeben sich vielfache Risse und Verschiebung der Bedeutung der Bilder und die Frage stellt sich, wer hier überhaupt Autor und wer Sänger ist. Die offensichtliche Fehlerhaftigkeit, die Brüchigkeit des Deepfakes macht die Sache noch schöner, der Blick des Zuschauers ist erst fasziniert und wird zunehmend unsicher. Und mit großer Cleverness, im Gewand technischen Könnens, scheinen alle anderen Mittel in dieser zauberhaften filmischen Arbeit auf, Collage, Suspense, der liebende Blick, Witz und vielleicht ein wenig Horror. Eine brillante Arbeit, die genau so sehr in der Geschichte von Film und Welt fußt, wie sie in die Zukunft weist.

Jury: Jan Bonny, Annekathrin Kohout, Babeth Mondini-VanLoo

Videostatement von Andreas Reihse, Zaza Rusadze

22. MuVi Preis 2020

Eurydike (Kreidler) - Andreas Reihse, Zaza Rusadze

In der griechischen Mythologie tötet der Dichter Orpheus versehentlich seine Frau Eurydike, nachdem er sie aus dem Hades befreit hat. Oder war es gar kein Versehen, wie Klaus Theweleit in seinem Buch "Männerphantasien" vermutet? Müssen (männliche) Künstler ihre (weiblichen) Musen begraben, um kreativ zu sein? Eurydike nähert sich der uralten Frage abstrakt, durch die rhythmische Aneinanderreihung assoziativer Bilder zu Kreidlers Musik. In Anerkennung der Leistung, ein hochkomplexes Thema in die Ästhetik eines 4-minütigen Videos zu übersetzen, verleiht die MuVi-Jury ihren Ersten Preis an Eurydike von Zaza Rusadze und Andreas Reihse.

Jury: Max Dax, Adam Harper, Agnese Logina

Videostatement von Simon(e) Jaikiriuma Paetau/Aérea Negrot

21. MuVi Preis 2019

Trying to Forget You (Aérea Negrot) - Simon(e) Jaikiriuma Paetau/Aérea Negrot

Was uns sofort ins Auge fiel, war die Gegenüberstellung einer Proklamation, dass "wir uns nicht auslöschen lassen", mit dem Ausdruck "versuch einfach zu vergessen". Beides drückt eine Autonomie der Erinnerung aus, die mit dem allgemeinen Gefühl der Ermächtigung in dem Video zusammenspielt, wobei all das mit dem gleichen Maß an konfrontativer Energie und Schönheit dargestellt wird.

Jury: Eric D. Clark, Liz Pelly, Jan Ehlen

Videostatement von Oliver Pietsch

20. MuVi Preis 2018

Limerence (Yves Tumor) - Oliver Pietsch

Für uns gab es zwei eindeutige Gewinner in dieser abwechslungsreichen und eindrucksvollen Shortlist von Musikvideos, eine Auswahl, die zum Anschauen, Nachdenken und gemeinsamen Diskutieren einlud. Oliver Pietschs Video zu Yves Tumors "Limerence" erhielt von allen drei Juroren die Höchstpunktzahl. Das Konzept erregt sofort die Aufmerksamkeit des Betrachters, und die makellose Ausführung hält sie aufrecht, indem sie das Auge zugleich verzückt und beunruhigt. Der Superschnitt von gefundenem Film- oder Videomaterial ist kein neues Genre - beim Betrachten von Limerence werden manche an Christian Marclays The Clock denken -, aber die Triptychon-Struktur und die Auswahl des Materials machen das Werk frisch und originell. Duschszenen in Filmen führen uns in das Herz der Seltsamkeit des Kinos - wie die Sexszene wird hier Intimität vorgeführt, werden private Momente gezeigt, die im normalen Leben vor der Öffentlichkeit abgeschirmt werden. Wir ergötzen uns an den Körpern der Stars, den uns vertrauten Fremden. Limerence" ist ein obskurer Begriff für einen Zustand der Verliebtheit, der mit obsessiven Gedanken und Fantasien einhergeht - als System ist das Kino (buchstäblich) darauf ausgerichtet, das Publikum zur Limerence zu verführen, Mit einigen der hier verwendeten Szenen, die entweder die Vorgeschichte von Gewalt gegen Frauen darstellen - wie in Psycho - oder die Folgen eines weiblichen Traumas andeuten, hat das Werk einen subtilen feministischen Subtext, der in der Gegenwart nachhallt. Aber es gibt auch andere Elemente in der Montage, die idyllisch, amüsant oder einfach mysteriös sind. Die Übersättigung dieser Bilder von Verletzlichkeit und Entblößung, die auf unseren Blick herabregnen wie die Wassertropfen aus einem Duschkopf, erzeugt einen Effekt, der das Erotische, das Beunruhigende, das Berührende und das Übergriffige auf unheimliche Weise miteinander verbindet. Obwohl das Video als provokatives Kunstwerk für sich allein stehen könnte, ergänzt die Pracht des Bilderflusses den Track von Yves Tumor perfekt.

Jury: DJ Hell, Simon Reynolds, Marisa Olson

Videostatement von Christoph Girardet

19. MuVi Preis 2017

Second Chance Man (Tindersticks) - Christoph Girardet

Ein unnostalgischer Found Footage-Film, der keine abgenutzten Bilder verwendet und doch ikonisch wirkt. Das Video ist subtil, schön, mit viel Sympathie für den Song, den es begleitet. Dies ist ein Film, der unaufdringlich danach verlangt, immer wieder gesehen zu werden – bei unserer zweiten Sichtung wussten wir, dass Second Chance Man, der dem Archivmaterial neues Leben einhaucht, den ersten Preis in diesem Wettbewerb in jeder Hinsicht verdient.

Jury: Ananda Pellerin, Daniel Kothenschulte, Steffie Van Cauter

18. MuVi Preis 2016

All Day (Drunken Masters ft. Tropkillaz) - Andreas Hofstetter

Das Video, das wir mit dem ersten Preis auszeichnen möchten, haben wir als Jury mittlerweile ein halbes Dutzend Mal gesehen – und würden es mit Vergnügen noch ein weiteres Dutzend Mal sehen, so viele Ideen und Details sind enthalten in All Day von Andreas Hofstetter für Drunken Masters feat. Tropkillaz. Mit der tollen Protagonistin träumen wir uns in eine Bilderwelt hinein, die sowohl überfordert und abstößt als auch rasend Spaß macht (also ziemlich genau wie das Internet selbst ist). Technisch ist das auf höchstem Niveau – auch in seiner Genauigkeit, mit der Impulse aus der Musik aufgenommen und visuell umgesetzt werden. Eine Qualität, die wir übrigens bei vielen anderen Videos vermisst haben. Bei All Day türmen sich Musik und Bilder aufeinander und münden in einem Overkill, der uns riesigen Spaß gemacht hat.

Jury: Frank Dommert, Hannah Pilarczyk, Michael Fakesch

Videostatement von Andreas Hofstetter

Videostatment von Klaus Lemke

17. MuVi Preis 2015

Lost and Found (Mouse on Mars & Eric D. Clark) - Klaus Lemke

Den mit 2.000 Euro dotierten Preis vergeben wir an Lost and Found von Mouse on Mars und Eric D. Clark, Regie Klaus Lemke. Unserer Ansicht nach steuert dieses Video mit Intelligenz und Ironie einen sicheren Kurs durch viele altbekannte und tief verwurzelte Probleme des Formats Musikvideo. Leider kann Klaus Lemke heute den Preis nicht persönlich entgegen nehmen, da er zur Zeit in München dreht für seinen nächsten Film, "Unterwäschelügen".

Jury: Nathan Budzinski, Antonin De Bemels, Sandra Trostel

Videostatement von Ted Gaier/Katharina Duve/Timo Schierhorn

16. MuVi Preis 2014

Der Investor (Die Goldenen Zitronen) - Ted Gaier/Katharina Duve/Timo Schierhorn

Der Bahnsteig als Laufsteg. Der Investor investiert in subkulturelles Kapital, das sich in real money konvertieren lässt. Bohemistische People auf dem Laufsteg produzieren devianten, dissidenten Außenseiterglamour. Die - ehemalige - Subkultur als Attraktion für modernes Stadtmarketing, dagegen und doch dabei, ob sie wollen oder nicht. Der bekannte Maler, der gefragte Theaterregisseur, die Autorin, der Labelchef, die Schauspielerin, der Clubbetreiber, auf dem Catwalk werden sie interessant für den Investor. Der Bahnhof, der Ort des Kommens und Gehens, auch ein Schauplatz sozialer und politischer Auseinandersetzungen, wem gehört die Stadt, wer investiert in die Stadt? Immer wieder reflektieren Die Goldenen Zitronen die widerspruchsreichen Bedingungen ihrer künstlerischen Arbeit und die tiefgreifenden politischen Veränderungen in rund dreißig Jahren Bandgeschichte. Dass sie dabei an einer - bei allen Komplikationen - positiv besetzten Idee des Sozialen festhalten und diese Idee keine Altersgrenze zulässt, das demonstriert die Bahnsteigparade mit dem Hamburger Freundeskreis. Klar, dass schlaue Investoren sich für solche Typen interessieren. Auch wenn man die Akteurinnen und die konkreten Kontexte aus der HH-Szene nicht kennt, strahlt der Clip und die Musik Nowness aus, könnte nicht sieben Jahre älter sein oder sieben Jahre jünger.

Jury: Olaf Karnik, Taina Ronkainen, Klaus Walter

Videostatement von Heinz Emigholz

15. MuVi Preis 2013

Moth Race (Kreidler) - Heinz Emigholz

Moth Race von Heinz Emigholz führt uns in die vermeintliche Ferne und zeigt uns in der Uniformität des Transitraums, dass gleich um die Ecke der Moderne das Absurde lauert.

Jury: Isabelle Gaudefroy, Michel Klöfkorn, Christian Höller

Statement von Zeljko Vidovic

15. MuVi Preis 2013

Palimpsest (Smog) - Zeljko Vidovic

Palimpsest schließlich begibt sich im positiven Sinn auf Abwege und geht das Risiko ein, sich im Grenzbereich von Tod und Wiederbelebung zu verirren. Turiner Leichentuch und verstörende Animation, das alles zu nur spärlich hörbarer Musik.

Jury: Isabelle Gaudefroy, Michel Klöfkorn, Christian Höller

Videostatement von Heike Aumüller

15. MuVi Preis 2013

Therapeutikon (The Schwarzenbach) - Heike Aumüller

Therapeutikon trifft den Nerv der Zeit insofern, als das Eingeschlossensein in den Verhältnissen – und zwar nicht nur "der Bekloppten", wie es in dem Stück heißt – darin visuell wie musikalisch auf den Punkt gebracht wird. Beckett und Boy George in der entmöblierten Einfamilienwohnung.

Jury: Isabelle Gaudefroy, Michel Klöfkorn, Christian Höller

No Statment von Carsten Nicolai

14. MuVi Preis 2012

uni acronym (alva noto ft. Anne-James Chaton) - Carsten Nicolai

Die Entscheidung der Jury fiel einstimmig und schnell. Es war offensichtlich: perfektes Zusammenspiel von Musik und Bild; eine einfache Idee, glänzend umgesetzt.

Jury: Ralph H. Christoph, Daniel Miller, Pleix

No Statement von Daniel Franke

13. MuVi Preis 2011

One Minute Soundsculpture (Ryoji Ikeda) - Daniel Franke

Man kann mit einem Videoclip keinen größeren Erfolg erzielen als Daniel Franke mit seiner Interpretation von Ryoji Ikedas Stück One Minute Soundsculpture. Wer diesen Film einmal gesehen hat, wird den Track nie wieder hören können, ohne die Videobilder vor dem inneren Auge zu sehen. Ein kleines Stück elektroakustischer Musik – eine Folge von Störgeräuschen und Testtönen – versieht Frank mit dem Bild eines quadratischen, leeren Galerieraums, in dem gleichsam aus dem Nichts abstrakte Formen zu lebenden Linien mutieren und die lebenden Linien wiederum zu einem abstrakten Wesen, das im Rhythmus der Geräusche wächst, schwebt und sich bewegt. Aus der Soundskulptur wird eine visuelle Skulptur, Ursache und Wirkung verschmelzen ineinander, zwischen Bild und Sound gibt es am Ende keinen Unterschied mehr. Das ästhetische Prinzip des Videoclips, die perfekte Verbindung von Bild und Sound, wird hier zu einer kaum noch zu überbietenden Vollendung geführt – und das mit den schönsten Bildern, die wir seit langem gesehen haben.

Jury: Jens Balzer, Ingibjörg Birgisdóttir, Phoenix Perry

Videostatement von Sönke Held

12. MuVi Preis 2010

Lightning Strikes (Felix Kubin) - Sönke Held

Platz 1 geht beinah diskussionslos an Sönke Held für Lightning Strikes. Wie in keinem anderen Video der Auswahl wird hier eine eigene, geschlossene Welt erschaffen. Zusätzlichen Applaus erhält das Video von uns für den stilsicheren Einsatz minimaler Digital-Technik - und dafür, wie Felix Kubin - irgendwo zwischen Klaus Nomi und expressionistischem Filmstar - in diesem Video als Protagonist inszeniert wird.

Jury: Lillevän, Carine le Malet, Eric Pfeil

No Statement von Thomas Köner

11. MuVi Preis 2009

Pasajeros peregrinos pilotos (Porter Ricks) - Thomas Köner

Weil das Video uns durch ein ebenso einfaches wie einleuchtendes Bildbearbeitungsprinzip verblüfft hat. Der klassische Blick aus dem Fenster auf einen Platz zeigt die Bewegung der Passanten als Ornament, schafft eine visuelle Erzählung und schlägt unangestrengt die Brücke zu dem Phänomen, dass soziale Ornamente in der Kontrollgesellschaft intime Rückschlüsse auf den Einzelnen zulassen.

Jury: Elke Buhr, Diedrich Diederichsen, Herbert Fritsch

Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, ein Film, Theater, Konzert in Stereo Total. Regie Francoise Cactus, aufgeführt 2003 in der Columbiafritzhalle Berlin. Produziert von Sim Gil (Video, Schnitt) und Stereo Total ("Heroes" Version, Audio) und einigen rastlosen Kollaborateuren. Europacenter 2003. Berlin.

10. MuVi Preis 2008

Ich bin der Stricherjunge (Stereo Total) - Simone Gilges (2007, 2')

Es ist die Essenz des Pop: es zeigt Freunde, Mode, Spaß, ist spontan, improvisiert, authentisch, selbst gemacht und holt das Beste aus seinem Budget. Die visuelle Ästhetik passt gut zu dem low-fi Sound des Stücks. Die Regisseurin scheint Teil der Szene zu sein, zumindest hat sie den gleichen Stilcode wie die Band. Die beste Arbeit macht man immer, wenn man etwas mit Leidenschaft betreibt. Es ist ein Dokument der Berliner Punkszene.

Jury: Libby Durdy, Jan Jelinek, Roel Wouters

Videostatement von Oliver Pietsch

9. MuVi Preis 2007

Domin, libra nos (The Space Lady) - Oliver Pietsch (2006, 4')

Wir haben uns für das Video Domin, libra nos von Oliver Pietsch entschieden, weil es konzeptionell rein ist und eine außerordentliche Wirkung entfaltet. Es zeigt, dass das Musikvideo eine erwachsene Kunstform ist. Sie kann kantig und brutal sein, nicht bloß unterhaltsamer Spaß. Hier können sich Mainstream-Popkultur und künstlerische Avantgarde treffen.

Jury: Tina Funk, Matt Hanson, Anne Hilde Neset

No Statement von Corine Stübi

8. MuVi Preis 2006

Black Lead (Death in Vegas) - Corine Stübi (2006, 7')

Wir konnten in diesem Jahr keinen herausragenden ersten Preis ausmachen und haben uns daher entschlossen, zwei zweite Preise und eine lobende Erwähnung zu verleihen. Die Reihenfolge der zweiten Preise ist willkürlich, jeder von ihnen ist mit einer Summe von 2.000 € verbunden.

Jury: Jeremy Boxer, Melissa Logan, Mika Taanila

Videostatement von Markus Wambsganss

8. MuVi Preis 2006

t’s All Blooming Now Mt. Heart Attack (Liars) - Markus Wambsganss (2006, 3'10'')

Wir konnten in diesem Jahr keinen herausragenden ersten Preis ausmachen und haben uns daher entschlossen, zwei zweite Preise und eine lobende Erwähnung zu verleihen. Die Reihenfolge der zweiten Preise ist willkürlich, jeder von ihnen ist mit einer Summe von 2.000 € verbunden.

Jury: Jeremy Boxer, Melissa Logan, Mika Taanila

Videostatement von Zeitguised

Live Projection Performance am Boros Bunker, Galerie der Boros Collection, im März 2023. 

7. MuVi Preis 2005

The Zoo (Funkstörung) - Zeitguised (Henrik Mauler, Jamie Raap) (2004, 1')

Zeitguised nutzt die Technologie, um eine poetische Landschaft zu schaffen, in der Züge tanzen, Boote auf Dächern schwimmen, Flugzeuge sich auflösen. Die rhythmisch perfekten Bilder überraschen immer wieder. Das Video berührt einen irgendwo zwischen Herz und Hirn.

Jury: Vanessa Beecroft, François Chalet, Christian Fennesz

Videostatement von Martin Sulzer

6. MuVi Preis 2004

Let’s Push Things Forward (The Streets) - Martin Sulzer/Andi Triendl/Julia Weiger  (2004, 4')

Das Video erscheint als ein Brunnen voller Ideen, die in einem überzeugenden grafischen Stil auf einem hohen kreativen Level umgesetzt werden. Rolltreppen, Vorstadtsiedlungen, Panzer, Familienbilder, Fußballer, Schaufensterpuppen, Massenmedienbilder, kollabierende Industrieanlagen, Roboter werden mit einer künstlerischen Leichtigkeit verbunden. Die zwei Autoren und die Autorin lassen in ihren reichhaltigen Geschichten surrealisitische und Pop-Art Referenzen erkennen. In Ihrer Arbeit wird deutlich, wie State-of-the-art Technologie benutzt werden kann, ohne zum Selbstzweck zu werden.

Jury: Karl Bartos, Pipilotti Rist, Charles Petit

Videostatement von Markus Wambsganss

5. MuVi Preis 2003

Perpendicular/Vector (Anti-Pop Consortium) - Markus Wambsganss (2002, 4'30'')

Die Verbindung von zwei verschiedenen musikalischen Elementen ist das Konzept dieses außergewöhnlichen Videos, das sich in den Bildern widerspiegelt. Zeitungen und Bücher werden zerschnitten, um verschiedene Bedeutungen zu erzeugen. Diese Technik wird auch bei der eigentlichen Zusammenfügung der Bilder verwendet und findet ihre eigene Ästhetik, inspiriert von Film Noir und William Burroughs, mit Anspielungen auf aktuelle politische Themen.

Jury: Holger Liebs, Thomas Meinecke, Floria Sigismondi

Videostatement von Sandeep Mehta

5. MuVi Preis 2003

It Never Was You (Thomas Brinkmann) - Sandeep Mehta (2003, 4')

Ein hypnotischer Liebestanz in einer glühenden Stadtkulisse wird mit technischer Raffinesse erzählt. Choreografie, Kameraführung und Schnitt machen diesen Film zu einem energiegeladenen, musikalischen Werk.

Jury: Holger Liebs, Thomas Meinecke, Floria Sigismondi

Videostatement von Nina Rhode

4. MuVi Preis 2002

Take Me to Broadway (Gonzales) - Nina Rhode (2001, 4')

Kino als Verdichtung, als Kondensierung der Streitereien, die wir während des kreativen Prozesses mit und selbst austragen. Betrachtet diese Auswahl als eine Art filmischen Exorzismus der Dinge, von denen wir besessen sind, wenn wir uns Zuschauer und Regisseur vorstellen. Für uns geht es in diesem Film um den Zusammenbruch der Trennung zwischen den beiden.

Jury: John Maybury, Paul D. Miller a.k.a. DJ Spooky that Subliminal Kid, Svenja Rossa

Videostatement von Graw/Böckler

3. MuVi Preis 2001

Why (Donna Regina) - Graw/Böckler (2000, 4')

Uns hat sehr gefallen, wie ein ausgeprägter Sinn für das Cineastische mit einer ganz eigenen persönlichen Atmosphäre verbunden wurde. Es war erfrischend.

Jury: Georges Bermann, Jem Cohen, Arezu Weitholz

Doctor Love

Darstellerinnen: Rocko Schamoni, Heinz Strunk

Kamera, Regie, Schnitt und so: Svenja Rossa

Puppenspieler: Felix Reidenbach

Location: Dr. Tom Straessle

2. MuVi Preis 2000

Der Mond (Rocko Schamoni) - Svenja Rossa (1999, 4')

„Der Mond“ war in mancher Hinsicht das traditionellste Pop-Video, aber wir hielten es dennoch für den effektivsten Promotion-Clip. Das populistische Setting und der Inhalt sorgten für willkommenen ironischen Humor und die Schlusssektion, die nichts mit dem Musiktitel zu tun hat, hob das Video über seine Grundfunktion und die Grenzen des Musikstücks hinaus.

Jury: Dagie Brundert, Georg Seeßlen, Mark Webber

Statement von Bohren & Der Club of Gore

2. MuVi Preis 2000

Prowler (Bohren & Der Club of Gore) - Mark Sikora (1999, 3')

In diesem Video sind die Bilder eng mit der Musik verbunden und geben deren Atmosphäre wieder, gleichzeitig ist es jedoch visuell am interessantesten und könnte auch als Film, unabhängig vom Soundtrack stehen.

Jury: Dagie Brundert, Georg Seeßlen, Mark Webber

1. MuVi Preis 1999

Star Escalator (Sensorama) - Oliver Husain/Michel Klöfkorn (1998, 4'20'')

Bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen ist erstmals ein Musikvideopreis vergeben worden. Die Jury verlieh den "MuVi"-Preis für ein Musikvideo aus Deutschland an "Sensorama - Star Escalator" des Regieduos Oliver Husain und Michel Klöfkorn. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Mark dotiert. Damit soll die Bedeutung der Autoren, die die Formensprache des Clips rasant vorangetrieben haben, und die zunehmend experimentelle Formensprache des Genres, die in der Auseinandersetzung mit Musik, Videokunst und Film entsteht, hervorgehoben werden. (die Tageszeitung)

Jury: Julia Dorner, Christoph Dreher, Kodwo Eshun, Thomas Groß, Pinky Rose

Videostatement von Oliver Husain & Michel Klöfkorn