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Umwege zum Nachbarn – Der Film der DDR in Oberhausen

1954 wurden die Kurzfilmtage gegründet, bereits 1955 zeigten sie erste Filme aus der DDR. Dies markierte den Beginn einer komplexen Beziehung: Bis 1990 liefen über 150 DDR-Filme in Oberhausen, nirgendwo sonst war das ostdeutsche Filmschaffen der westlichen Öffentlichkeit in vergleichbarer Kontinuität und Breite zugänglich. Dennoch wurde dieses Kapitel der Festivalgeschichte bislang kaum aufgearbeitet.

Der „Weg zum Nachbarn“ – so das langjährige Motto des Festivals – war zur DDR ein ganz besonderer, denn darin spiegelte sich stets auch das Selbstverständnis beider deutscher Staaten. Die Zusammenarbeit verlief selten konfliktfrei, war in vielerlei Hinsicht ein Politikum. Lange musste das Ringen der DDR um diplomatische Anerkennung mit Widerstand aus der bundesrepublikanischen Politik austariert werden, immer wieder machte der diffizile Prozess der Filmauswahl ästhetische und ideologische Bruchlinien sichtbar.

Kuratiert von Felix Mende umfasst das große Themenprogramm der 71. Kurzfilmtage in zehn Programmblöcken, darunter ein Programm für Jugendliche, zahlreiche Arbeiten aus der DDR, die für Oberhausen von besonderer Bedeutung waren. Die Auswahl reicht von den ebenso einfallsreichen wie ethisch höchst ambivalenten Agitationsfilmen aus dem Studio Heynowski & Scheumann über die essayistischen ersten Hochschulübungen von Helke Misselwitz bis hin zu experimentellen Arbeiten Jürgen Böttchers oder Lutz Dammbecks, die vom Festival zwar eingeladen wurden, seitens der DDR jedoch keine Freigabe erhielten. So zeichnet das Programm, zu dem zahlreiche Gäste erwartet werden, ein klareres Bild davon, wie diese deutsch-deutsche Beziehung die Filmgeschichte mitgeprägt hat.

Die Filmprogramme werden durch eine Podiumsdiskussion ergänzt.

Gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Der Kurator

Felix Mende, geboren 1994, lebt in Köln und ist freischaffender Kurator historischer Filmprogramme. Seit 2012 ist er Mitglied und Programmgestalter im Filmclub 813 e.V., daneben inhaltliche und organisatorische Mitarbeit bei zahlreichen Filmfestivals, häufig mit Schwerpunkt auf marginalisiertem deutschem Kino. 2022 verantwortete er zusammen mit Carolin Weidner die Retrospektive des DOK Leipzig zu den „Dokumentaristinnen der DDR“.

Ein Interview mit Wolfgang Ruf

„Alles war politisch“

Wolfgang J. Ruf, Festivalleiter von 1975 bis 1985, spricht über politische Einflussnahme, Deals und feinstoffliche Festivaldiplomatie

Wolfgang J. Ruf war von 1975 bis 1985 Leiter der Westdeutschen Kurzfilmtage, wie das Festival damals hieß. Der Film-, Theater- und Literaturkritiker, der auch heute noch als Autor und Dozent aktiv ist, spricht über seine Erfahrungen mit der Filmauswahl für Oberhausen im Ostblock.
 

Hatten Sie eine Verbindung zu Oberhausen, bevor Sie Festivalleiter wurden?

Ich war damals in München Film- und Fernsehkritiker, vor allem für die Süddeutsche Zeitung, für das Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt, für den Bayerischen Rundfunk und für Fachzeitschriften wie Fernsehen und Film, Jugend-Film-Fernsehen, Medium, auch für Fachkorrespondenzen wie epd-Kirche und Film/Fernsehen. Das Oberhausener Festival habe ich seit 1969 oder 1970 regelmäßig besucht.

Und hatten Sie vor Ihrer Arbeit als Festivalleiter schon eine Beziehung zum Ostblock?

Ich habe zwar keinerlei familiäre Wurzeln im Ostblock, war aber schon frühzeitig neugierig auf die Welt jenseits des Eisernen Vorhangs geworden. Nicht zuletzt durch wichtige Filme, vor allem aus den UdSSR und aus Polen, die auch im Westen im Kino liefen und die ich schon als Gymnasiast sah. Als Student fuhr ich mit Freunden 1969 auf eigene Faust nach Prag. Ein Studentenaustausch mit Rumänien war der Beginn einer langwährenden Beziehung zu diesem hier wenig bekannten Land – sowohl privat als auch beruflich. Als junger Filmkritiker besuchte ich recht oft Filmfestivals im Osten, sogar bis Taschkent bin ich da gekommen. Über die Leipziger Dokfilmwoche berichtete ich seit 1970 regelmäßig. Ich war der Meinung, dass die DDR ohne Anführungszeichen existiert, und argumentierte auf der Linie von Willy Brandts neuer Ostpolitik.

Gehe ich richtig in der Annahme, dass man die Geschichte des DDR-Films in Oberhausen in die Zeit vor 1969, also vor Willy Brandt und seiner Neuausrichtung der Ostpolitik, und in die Zeit danach einteilen kann?

Ja. Aber es gab noch eine dritte Phase, die meine Jahre in Oberhausen besonders spannend machte. Brandt war bis 1974 Kanzler, 1975 kam ich nach Oberhausen. Da war bereits länger klar, dass die Brandt‘sche Ostpolitik Teil des Selbstverständnisses des Festivals war. Früher gab es auch Auseinandersetzungen mit der Bundesregierung in Bonn. Es existierte ein interministerieller Ausschuss, der die Vorabsichtung aller Filme aus dem Ostblock verlangte, andernfalls würde es keine Fördermittel geben. Die Oberbürgermeisterin Luise Albertz, das war noch vor meiner Zeit, hat das abgelehnt und auf Bundesmittel verzichtet. Aber als ich kam, war das alles vom Tisch, und Oberhausen wurde durchaus auch aus Bonn gefördert. Und ich lernte schnell, dass die Oberhausener Kurzfilmtage, die man im Westen als „rotes Festival“ sah, für Filmemacher im Osten, die um mehr künstlerische Unabhängigkeit und intellektuelle Freiheit rangen, eine etwas andere Bedeutung hatten: als wichtigste Bühne, ihr Schaffen frei von ideologischen Einflussnahmen einem internationalen Fachpublikum vorstellen zu können. Zu meiner Zeit gab es nur einen Fall, in dem ich sogar selbst als Festivalleiter eine Vorabsichtung aus juristischen Gründen veranlasst habe.

Welcher Film war das denn?

Wir hatten einen Film aus der Tschechoslowakei über einen Naziverbrecher, der angeblich unbehelligt in der Bundesrepublik lebte. Den filmisch nicht interessanten Film wollten die Partner in Prag unbedingt in Oberhausen zeigen – vermutlich im Glauben, dass sie damit in der BRD eine bewußt verschwiegene Sache aufdecken würden – das mochte zwar in den 1950er Jahren so sein,

aber nicht mehr in den 1970er Jahren. Für uns war das aber auch Teil eines Deals, um einen Film zu bekommen, den wir unbedingt haben wollten. Ich habe den Film dann akzeptiert, aber mir war klar, dass das rechtlich abgeklärt werden musste. Wir haben einen Spezialisten von einer Institution zur Verfolgung der NS-Verbrechen kommen lassen. Der hat sich mit uns den Film angeschaut und bestätigt, dass die darin geschilderten Sachverhalte alle stimmen. Es gab allerdings nicht genügend Beweismittel, um ein Verfahren einzuleiten. Aber das war der einzige Vorgang dieser Art in meiner Zeit.

Zeigst du meinen Film, zeig ich deinen – Einflussnahmeversuche aus dem Ostblock

Gab es denn Versuche aus den sozialistischen Ländern, das Programm zu beeinflussen?

Das erlebte ich durchaus – und das hat mit der Zeit nach Brandts Rücktritt zu tun, als seine einst so bahnbrechende Ost-Politik zum Beharren auf dem Status quo verkümmerte. Das kulminierte, denke ich, in der Warnung des Brandt-Beraters Egon Bahr, dass die polnische Gewerkschaft Solidarność eine Gefahr für den Weltfrieden sei. Kurz nach meinem Amtsantritt, im August 1975, war ja in Helsinki die Schlussakte der KSZE unterzeichnet worden, in der auch von den Regierungen im Ostblock die Wahrung der Menschenrechte und Grundfreiheiten zugesichert wurde. Das stärkte die Dissidenten und Oppositionellen im Osten, die sich fortan auf diese vertraglichen Vereinbarungen berufen konnten. In Moskau, aber vor allem auch in der DDR nahm man nun immer wieder Anstoß an Filmen in unseren Programmen, die sich mit den Freiheitsbewegungen im real existierenden Sozialismus beschäftigten. Vor allem in der DDR maßte man sich eine Deutungshoheit über unser Festival an, wenn man etwa die Präsentation polnischer Filme kritisierte. Ja, aber darauf habe ich mich nie eingelassen. Vielen Funktionären im Osten war es allerdings auch unvorstellbar und deswegen auch unglaubwürdig, dass in Oberhausen die Festivalleitung unabhängig war und der Festivalleiter das letzte Wort hatte.

Aber was aus diesen Ländern gezeigt werden konnte, war schon abhängig davon, was die jeweiligen staatlichen Filmbehörden vorschlugen.

Ja – in der DDR war das die Hauptverwaltung Film im Kulturministerium. Alles was auf einem Festival stattfand wurde politisch interpretiert– das galt für alle sozialistischen Länder.

Selbst ganz kurze Animationsfilme wurden unter dem Gesichtspunkt gesehen, ob sie ein Land auf einem Festival zutreffend repräsentieren würden. Ob etwa die bulgarischen Filme in Oberhausen am Nachmittag oder am Abend im Programm standen, also zu einer schlechteren oder besseren Uhrzeit, wurde als politisches Signal aus Bonn gedeutet. Denn warum sollte es im Westen anders sein als zuhause? Ich erinnere mich da an ein richtig komisches Erlebnis beim international renommierten Moskauer Filmfestival in Moskau. Während das Festival lief, wurde von der Sowjetregierung ein Vertrag mit der Türkei geschlossen. Es ging wohl um Wirtschaft, vielleicht auch um Kulturbeziehungen, aber mit dem Festivalprogramm in Moskau hatte das nicht unmittelbar zu tun. Dennoch musste nun noch schnell ein türkischer Film ins Wettbewerbsprogramm gehievt werden. Dass dann nur so eine Art türkischer B-Film mit regelmäßigen Bauchtanzszenen verfügbar war, spielte keine Rolle. Wichtig war, dass es ein türkischer Film war – egal wie schlecht. Dass solches Denken in den Rastern von Repräsentation und Protokoll selbst bei an sich gebildeten und vernünftigen Partnern aus der Kulturszene im Osten so stark verinnerlicht worden war, erstaunte mich immer wieder.

Der Kontakt zu den DDR-Stellen war aber doch recht eng, oder? Zum Festival kamen ja meist nicht die Filmemacherinnen und Filmemacher angereist, sondern Delegationen, die sich aus Kulturpolitikern zusammensetzten.

Es ging dabei nicht nur um Kulturpolitiker, es kamen nicht nur Funktionäre, sondern auch Filmkritiker und Filmemacher. Es ging aber dabei stets um die Frage, ob Filmemacher oder Kritiker, die wir einluden, sogenannte Reisekader waren und überhaupt in den Westen fahren durften. Am schwierigsten war es, unsere Erwartungen, wen wir in Oberhausen gern begrüßen würden, in Moskau zu vermitteln. Besonders kompliziert wurde es, wenn es um ein Mitglied der Internationalen Jury aus der UdSSR ging. Dort lief es oft so: Regisseur X hatte gerade für einen Tourismusfilm in Italien einen Preis bekommen, zur Belohnung und weil er so zuverlässig schien wollte man ihm eine Westreise gestatten. Das Festival in Oberhausen war dann halt der nächste Termin, auch wenn er keinerlei Bezug zu unserem Festival hatte. Schwierig war es auch manchmal in der CSSR, wo es Funktionäre gab, die gern Deals machten – so nach dem Spiel: Zeigst du diesen Film, den wir wollen, dann erhältst Du auch jenen Film, den du zeigen willst. Auch mit kuriosen Korruptionsangeboten sah ich mich konfrontiert. Mir wurde schon klar, dass der Kulturaustausch zwischen West und Osten, vor allem die Filmfestivals, wo so viele Begegnungen stattfanden, stets auch im Fokus der Geheimdienste war, vor allem der östlichen. Viele wohlmeinende Linke im Westen wollten das nicht wahrnehmen und liefen so auch in manche Falle.

Bei anderen Ostblockländern lief das besser, aus Polen durften in der Regel immer die Filmemacher kommen, die wir einluden, aus Ungarn sowieso.

Aber gab es denn Versuche einer direkten Einflussnahme auf die Programmgestaltung von DDR-Seite aus?

Ja. Einmal, das muss Anfang der Achtzigerjahre gewesen sein, schickten die Dokumentarfilmer Gerhard Scheumann und Walter Heynowski zu Beginn des schon laufenden Festivals einen gerade fertiggestellten Film und verlangten, dass der im internationalen Wettbewerb gezeigt wird. Ich habe das abgelehnt, das Programm war fertig, das war alles schon gedruckt. Ich habe angeboten, dass sie den Film in einer sogenannten Tradeshow zeigen könnten, in der jeder seinen Film Interessenten vorstellen konnte. Daraufhin wollten H & S, wie dieses außerhalb der DEFA, also der staatlichen Filmproduktion, tätige Studio firmierte, die Teilnehmer aus der DDR dazu bringen, geschlossen zu protestieren und abzureisen. Delegationsleiter war in auch in diesem Jahr Ronald Trisch, der damalige Direktor des Leipziger Dokumentarfilmfestivals. Er zeigte eine überraschend klare Haltung gegenüber seinen Delegationsmitgliedern und den Vertretern von H & S – ob einer von den beiden persönlich unter den H & S-Abgesandten war, weiß ich nicht mehr. Aber was Trisch sich zu sagen traute, erinnere ich noch sehr gut: „Dieses Festival hat sein Reglement. Wir halten uns an das Reglement, die DDR-Filme sind ausgewählt und laufen im Wettbewerb und von Abreise ist überhaupt nicht die Rede! Tschüss, Genossen.“ Das hat mich sehr beeindruckt.

Kommando 52 steht hier in voller Länge online.

Heynowski und Scheumann haben auf die Absage eines dieser Kongo-Filme, „Kommando 52“, mit einem eigenen Film geantwortet, „Wink vom Nachbarn“, das war 1966, also vor Ihrer Zeit als Festivalleiter. „Wink vom Nachbarn“ läuft in diesem Jahr in Oberhausen, damals lief er natürlich nicht.

Meines Wissens war Wink vom Nachbarn in Oberhausen gar nicht angeboten worden. Es war auch kein typischer H & S-Film, der sich agitatorisch zu den großen Konflikten im Kalten Krieg zu äußern versuchte. Es war eine Reportage über das immer mehr beachtete Oberhausener Festival fürs DDR-Fernsehen, die natürlich auch polemisch zuspitzte, sich aber auch selbst desavouierte. Irgendwann habe ich Wink vom Nachbarn dann mal gesehen. Ich halte den Film für nicht so relevant. Warum damals Kommando 52 abgelehnt wurde, weiß ich nicht. Aber der Film enthielt ja auch keine aufregend neuen Informationen. Die schockierenden Bilder von einer Legionärseinheit im Kongo, hatten Heynowski und Scheumann von der bundesdeutschen Illustrierten „Stern“ erworben, in der Gerd Heidemann eine preisgekrönte Reportage über den Bürgerkrieg im Kongo veröffentlicht hatte – Heynowski und Scheumann haben dieses Material allerdings, wie bei ihnen üblich, manipulativ und propagandistisch benutzt.

Der Film „Wink vom Nachbarn“ wirkt heute nicht zuletzt unfreiwillig komisch.

Das sehe ich auch so. Der Film eignet sich sehr gut, wenn man die kleinbürgerliche, letztlich oft auch bildungsferne Welt vieler Kulturfunktionäre der DDR zeigen will. Wie dieser furchtbare Moderator völlig kenntnisfrei, aber abwertend über die Festivalbeiträge aus der Tschechoslowakei schwadroniert, etwa über den Film Die Hand Jiri Trnka, des damals längst schon international renommierten Meisters des Puppentrickfilms, ist geradezu peinlich... „Wink vom Nachbarn“ – was für ein spießiger Film!

Unter allen sogenannten sozialistischen Ländern war die DDR das spießigste

Spießig auch in dem Sinne, dass er einen in Oberhausen gezeigten Film kritisiert, in dem nackte Körper zu sehen sind – aber die dann trotzdem noch einmal im Ausschnitt lange zeigen will.

Ja, da geht es, wenn ich mich recht erinnere, um den Film Oh dem Watermelons von Robert Nelson aus der damaligen Avantgarde in San Francisco mit Musik von Steve Reich und dem Ensemble einer wichtigen Theatergruppe aus der freien Szene. Das zeigte natürlich eine Kunstwelt, die mit ihren surrealistischen Anspielungen für die meisten Kulturleute der DDR verschlossen, unverständlich war. Der Film Wink vom Nachbarn ist letzten Endes ein Beleg dafür, dass die DDR unter allen sogenannten sozialistischen Ländern das spießigste war. Wenn ich damals mit dem stellvertretenden Kulturminister, dem sogenannten Filmminister, gesprochen habe, saß ich einem kulturell unbedarften Wesen gegenüber. Wenn ich dagegen in Polen mit dem stellvertretenden Kulturminister sprach, war das jemand, der Botho Strauß übersetzt hat. Gewiss, die kulturpolitischen Funktionäre der DDR meinten oft, sie müssten mir den Stellenwert unseres Festivals und die Aufgaben, die dieses Festival hat, erklären: Fortschritt und Frieden und so weiter. Wenn irgendwas im Programm gestört hat, hat das hin und wieder Aggression ausgelöst. Ich erinnere mich an einen Film, ich weiß nicht, ob Sie auf den schon gestoßen sind, kennen Sie BRDDR?

Leider nein.

Das ist ein Film, den zwei junge Studentinnen von der dffb, also der Westberliner Filmakademie, 1981 gemacht haben. Auch die Westseite der Mauer in Berlin war Ostgebiet. Nun haben die beiden, Lilly Grote und Irina Hoppe, aus einem Westberliner Fenster die Mauer gefilmt. Da hat sich ein Türchen geöffnet, und Bauarbeiter kamen unter militärischer Bewachung auf die Westseite, um Graffiti zu beseitigen, also: um die unmenschliche Grenze wieder ordentlich und reinlich zu machen. Das wurde gefilmt, und drübergelegt wurden zwei Kommentare mit einer Kinderstimme: einmal der Text aus dem Brockhaus über die Mauer in Berlin und einmal der Text aus einem DDR-Lexikon über den antifaschistischen Schutzwall. Und dazwischen wurde mal die bundesdeutsche Hymne und mal die der DDR gespielt. Kein weiterer Kommentar. Ich war der Meinung, den Film zeigen wir im internationalen Wettbewerb. Es gelang mir, auch die Festivalkommission davon zu überzeugen, dass im Jahr 1981 eine derartige Dokumentarsatire möglich sein sollte. Das gab in der DDR einen ungeheuren Aufstand, heftiger als wir es erwartet hatten. Selbst ein befreundeter Filmkritiker, damals Chefredakteur der wichtigsten Filmzeitschrift der DDR, schrieb von einer ungeheuren Provokation, aus Bonn gesteuert und so weiter. Später hat er erzählt, dass er das schreiben musste. Jedenfalls schien ein nur wenige Minuten langes Filmchen zweier Studentinnen in den Augen der offiziellen Kulturpolitik der DDR eine unheimliche Bedrohung sein.

Gab es eine solche Aufregung denn auch in der Zusammenarbeit mit anderen sozialistischen Ländern?

Nur einmal. In meinem letzten oder vorletzten Jahr als Festivalleiter stand der britische Film Prisoners of Conscience auf dem Programm, „Gefangene des Gewissens“. Eine Produktion von Amnesty International, die heimlich aufgenommene Bilder aus dem Archipel Gulag enthielt und im internationalen Wettbewerb lief. Einige Wochen vor dem Festival bekam ich einen Anruf vom Kulturattaché der sowjetischen Botschaft, er möchte mich zu einem Gespräch treffen und nach Oberhausen kommen. Der kam dann auch und hat mir erklärt: „Herr Ruf, ich schätze Ihr Festival und Ihre Arbeit sehr. Aber Sie haben in Ihrem Programm einen Film mit illegal gedrehten Aufnahmen aus sowjetischen Straflagern.“ Und ich darauf: „Woher wissen Sie das?“ Und er dann wörtlich: „Von unserem Mann in London.“ Wir sollten den Film aus dem Programm nehmen, sonst gäbe es Konsequenzen. Ich habe den Kulturdezernenten der Stadt informiert, und der hat mit dem obersten SPD-Genossen gesprochen. Der kam und sagte zu mir: „Schmeiß den Film aus dem Programm! Wenn die abreisen, weil du aus unserem Festival eine Westwichserei machst, wirst du bei den nächsten Haushaltsberatungen sehen, was dann passiert.“

Das ist dann aber auch ein Bespiel für eine kulturpolitische Einflussnahme von westdeutscher Seite.

Ja. Ich habe den Film natürlich nicht aus dem Programm genommen. Es gab noch ein Treffen mit dem klugen sowjetischen Kulturattaché, dieses Mal in Bad Godesberg. Er hieß Igor Fjodorowitsch Maximytschew, wechselte dann an die sowjetische Botschaft in Berlin und spielte beim Mauerfall eine konstruktive Rolle. Von dem Treffen mit den Oberhausener SPD-Genossen hab ich ihm nichts erzählt, aber ich hab ihm erklärt: „Wir sind ein unabhängiges Festival und können uns die Blöße nicht leisten, einen Film auf Druck von außen aus dem Programm zu nehmen.“ Und er hat das verstanden und versprochen, dass er sich etwas einfallen lässt. Er schlug dann diese Lösung vor: Die Kurzfilmtage sollten am 9. Mai, am sowjetischen Feiertag der Kapitulation von Nazi-Deutschland, einen Empfang veranstalten. An diesem würde die ganze sowjetische Delegation teilnehmen, und der inkriminierte Film sollte zur selben Zeit im Programm laufen. „Dann müssen unsere Leute da nicht hingehen. Die werden bei Ihnen Protest einlegen, aber dann zu dem Empfang kommen und mit Ihnen anstoßen,“ sagte Maximytschew. So lief’s dann – den damaligen Oberhausener Ober-Genossen mag das indes geärgert haben.

Es brauchte also eine sehr feinstoffliche Festivaldiplomatie.

Ja, allerdings bin ich einer solchen auf DDR-Seite fast nie begegnet. Bei den übrigen Ostblock-Staaten schon. Die Delegationsleiter kamen der Reihe nach zu mir und haben in dem hier geschilderten Fall Protest eingelegt. Der aus Ungarn zum Beispiel meinte „Hallo Wolfgang, du weißt, ich soll bei dir Protest einlegen.“ Erledigt. Viele waren auch der Meinung, dass es gut war, den Film zu zeigen. Prisoners of Conscience war eine Gelegenheit, bei der die Filmdelegierten aus den sozialistischen Ländern begriffen haben, dass das Festival nicht von irgendwoher gesteuert wird. Merkwürdig fand ich damals, dass die professionellen Festivalteilnehmer aus dem Westen das alles gar nicht richtig mitbekamen. Immerhin schwelte da im Hintergrund doch eine ernsthafte Festivalkrise.

Man musste trickreich sein.

Und findig, ja.

Was bedeutete der „Weg zum Nachbarn“ damals?

Wie schätzen Sie denn das Festivalmotto „Weg zum Nachbarn“ rückblickend ein?

Das Festivalmotto „Weg zum Nachbarn“ wurde von engstirnigen Oberhausenern auch mal als „weg zum Nachbarn!“ verballhornt. „Weg zum Nachbarn“ meinte schon jeden Nachbarn – gerade auch die im Osten! Die Idee war, durch den Austausch über Filme einander kennenzulernen und einen Dialog herzustellen. Das ist friedensstiftend, und das war auch ganz im Sinne von Willy Brandts Ostpolitik. Ich habe aus meinen vielfältigen Wahrnehmungen im Osten dann schon bald das Motto so definiert: Oberhausen ist ein Festival der Gegeninformation. Wir zeigen Filme, die in den Medien ansonsten zu kurz oder gar nicht vorkommen. Und das gilt nicht nur für die Filme aus dem eigenen Land, aus westlichen Ländern oder aus Lateinamerika, sondern auch für die aus den sogenannten sozialistischen Ländern.

Nach welchen Kriterien haben Sie denn die Filme aus der DDR ausgesucht?

Ich war für das Festival immer auf der Suche nach Filmen, die in ihrem Informationsgehalt, künstlerischen Ausdruck oder der Nutzung der filmischen Mittel unabhängig waren – selbstständig, persönlich. Von Helke Misselwitz wird dieses Jahr ein Film gezeigt, der vor vierzig Jahren in Oberhausen lief, Stilleben – Eine Reise zu den Dingen. Ich war sehr froh, dass wir den damals im Programm hatten. Da kommen Themen wie Vergänglichkeit und Tod vor, alles ist im Wandel. Das war ein Film, der nicht so war, wie die DDR sich selbst dargestellt sehen wollte. Ein weiteres Beispiel für einen starken künstlerischen Ausdruck eines DDR-Filmemachers ist Verwandlungen von Jürgen Böttcher, ein filmisches Triptychon, in dem Böttcher, der eigentlich Maler war, aber dann Dokumentarfilme machte, auch einen Spielfilm, der aber verboten wurde, sich auf sein ureigenes Terrain der Bildenden Kunst besinnt. Den Film Verwandlungen, in dem Böttcher drei berühmte Bilder aus der Kunstgeschichte verschieden übermalt und mit visuellen Reflexen aus der DDR-Gegenwart deformiert, hat uns der stellvertretende Kulturminister verweigert, mit der seltsamen Begründung, das seien Experimentalfilme, die passen nicht nach Oberhausen. Die sollten besser auf dem Experimentalfilmfestival im belgischen Knokke gezeigt werden. Aber dieses Festival gab es zu dem Zeitpunkt schon seit fünf Jahren nicht mehr. Das hat er nicht gewusst. Als ich ihn darauf hinwies, war er beleidigt. So verdruckst war man in den anderen Ostblockländern nicht. Wenn es schon mal knallte, dann richtig. Mit Polen gab es bei der Filmauswahl eigentlich nie Problem, nur ein einziges Mal mit dem Film Stolarz (Der Tischler) von Wojcech Wiszniewski. Da sagte man ganz dreist, dass ich einen Film eingeladen hätte, den es gar nicht gibt. Aber viele polnische Filmleute signalisierten mir ihr Verständnis. Als der Film dann ein paar Jahre später, 1981, in Oberhausen laufen konnte und den Großen Preis gewann, hatte das Warschauer Studio das Produktionsjahr 1977, in dem ich den Film sah und einlud, in den Credits stehen lassen. Das sind so Vorgänge, die ich mir in der DDR nicht vorstellen kann.

Stolarz steht hier in voller Länge online.

Bei den Filmen des DDR-Schwerpunkts in diesem Jahr haben mich die von Helke Misselwitz und „Hinter den Fenstern“ von Petra Tschörtner am meisten beeindruckt. Da spürt man eine künstlerische Radikalität, die sich behaupten konnte.

Wichtig ist mir an dieser Stelle, dass das Wort „Dissident“, das man oft in diesem Zusammenhang hört, nicht immer passt. Nicht für Helke Misselwitz oder Jürgen Böttcher, das waren ja in dem Sinne keine Dissidenten. Und für Petra Tschörtner passt es wohl auch nicht. Sie alle waren wohl nicht feindlich gegenüber der sozialistischen Ideologie, forderten aber mehr Freiheiten – im alltäglichen Leben und in ihrer künstlerischen Entfaltung.

Trifft es der Begriff Eigensinn für Sie?

Ja, der trifft es. Oder besser noch Eigenwilligkeit. Das sind Filmemacherinnen und Filmemacher mit einem eigenen Ton, einem eigenen Ausdruck. Statt Bevormundung brauchten solche Künstler vor allem Freiheit. „Der Sinn von Politik ist Freiheit“, sagte einst Hannah Arendt. Zu erfahren, dass das im real existierenden Sozialismus nicht so war, diese bittere Lektion lernte ich in meiner Oberhausener Tätigkeit schnell. Und diese Einsicht leitete mich auch bei der Filmauswahl.

Das Interview führte Benjamin Moldenhauer

Thema – Hintergrund

Ebenso bedeutsam wie die Wettbewerbe und seit den 1990er Jahren ein zentraler und erfolgreicher Teil des Profils der Kurzfilmtage ist das Thema, ein umfangreiches Programm zu jährlich wechselnden Fragestellungen. Die Kurzfilmtage stellen hier die enorme Ausdifferenzierung der kurzen Form, ob Avantgarde-, Werbe- oder Wissenschaftsfilm, ob erweitertes Kino oder lineare Installations-Auskoppelung, innerhalb thematischer Kontexte dar. So schaffen sie ein Forum für filmische und gesellschaftliche Diskussionen, die sich, ausgehend vom Kurzfilm, weit über filmbezogene Fragestellungen hinaus erstrecken und einen übergreifenden Dialog über Bildproduktion in den Künsten, den neuen Technologien und Wissenschaften führen.

Themen der letzten Jahre

U.a. „Das Auge der Bombe“ (1991), „Werbefilm“ (1992), „HDTV“ (1992), „Konfrontation der Kulturen“ (1993), „Instudriefilmfaszination“ (1995), „Hyper Media“ (1997), „Nützliche Bilder“ (1998), „1968/98“ (1998), „Städte, Territorien“ (1999), „Pop Unlimited?“ (2000), „Sex, Rock'n'Roll and History“ (2000), „Out of Time“ (2001), „Katastrophe“ (2002), „re<lokal>isierung“ (2003), „50 Jahre Kurzfilme in Oberhausen“ (2004), „Der gefallene Vorhang“ (2005), „Radical Closure“ (2006), „Kinomuseum“ (2007), „Dreh Dich nicht um! Kinder, Kindheit, Kino“ (2007),  „Wessen Geschichte?“ (2008) und „Grenzgänger und Unruhestifter“ (2008) „Unreal Asia“ (2009), „Vom Meeresgrund: Das Experiment Film 1898-1918“ (2010), „Das Kino der Tiere. Eine kurze Geschichte des Tierfilms“ (2011), „Provokation der Wirklichkeit: Mavericks, MouveMents, Manifestos“ (2012), „Flatness: Kino nach dem Internet“ (2013), „Memories Can't Wait - Film without Film“ (2014), „Das Dritte Bild – 3D-Kino als Experiment“ (2015), „El pueblo – Auf der Suche nach dem neuen Lateinamerika“ (2016), „Soziale Medien vor dem Internet“ (2017), „Abschied vom Kino – Knokke, Hamburg, Oberhausen“ (1967–1971) (2018), „Die Sprache der Verlockung: Trailer zwischen Werbung und Avantgarde“ (2019), „Solidarität als Störung“ (2021), „Solidarität als Störung – Epilog“ (2022), „Synchronisieren! Pan-afrikanische Filmnetzwerke“ (2022), "Against Gravity. The Art of Machinima - Kunst, Animation, Gaming" (2023), "Sport im Film: Historische Sportfilme im Fokus" (2024)

Kontakt

Profile

In den Profilen stellen die Kurzfilmtage traditionell herausragende Filmemacherinnen und Filmemacher vor, die sich zum Teil über Jahrzehnte hinweg mit der kurzen Form in allen ihren Facetten beschäftigt haben. Die Programme werden stets persönlich von den Künstlerinnen oder Filmemachern vorgestellt.

Die verbindende Kraft eines Kunstwerks: Die Filme von Dóra Maurer

Dóra Maurer, geboren 1937, gilt als eine der Schlüsselfiguren der ungarischen Neo-Avantgarde. Als Künstlerin, Filmemacherin und Ausstellungsorganisatorin arbeitet sie mit Druckgrafik, Malerei, Fotografie – und Experimentalfilm. Oberhausen zeigt den bislang umfangreichsten Überblick außerhalb Ungarns über Maurers filmisches Werk, darunter wegweisende Arbeiten wie Timing (1973-1980), Looking for Dózsa (1972-73) und Space Painting (1983).

Die beiden Programme nähern sich auf zwei Arten dem Verständnis der Rolle von Film in Maurers Gesamtwerk. Eines untersucht die Arbeiten unter dem Blickwinkel von Rhythmus und Struktur, das zweite präsentiert eine Art Erweiterung ihrer Malerei, Filme, die im Geist der Kunst entstanden sind. Ausgewählt von dem Filmkritiker und Kurator Simon Petri-Lukács.

Dietrich Schubert. Von der Kohle zu den Bäumen und nie zurück

Anlässlich von Dietrich Schuberts nahendem 85. Geburtstag stellen die Kurzfilmtage eine Retrospektive seiner (und Katharina Schuberts) Arbeiten aus einer fast 50 Jahre währenden Karriere als Filmemacher und politischer Dokumentarist vor. Es ist eine Rückkehr nach Oberhausen entlang mehrerer, sich zu einem Gesamtbild verknotender roter Fäden: Politischer Aufbruch, Sackgassen und Lehren aus der Vergangenheit, Umweltfragen, Arbeitsbedingungen in der Stadt wie auf dem Land, die Enge des Urbanen sowie das Heilsversprechen der räumlichen Weite, die Heimat, die man fand, aber auch das, was sie für jene bedeutet, die schon immer dort waren.

Zusammengestellt von den Filmkritiker André Malberg und der Kuratorin Lydia Kayß folgt das Profil in vier Programmen chronologisch Schuberts Entwicklung als Filmemacher, von frühen Arbeiten wie Soldat (1966) oder Lieder gegen Rechts (1973) bis zu den späteren, in seiner Wahlheimat Eifel entstandenen Produktionen wie Blumenthal – vom Eisen in der Eifel (1983).

Susanna Wallin

Die schwedisch-amerikanische Filmemacherin Susanna Wallin wurde im schwedischen Lund geboren und lebt und arbeitet in London und Tampa, USA. Ihre preisgekrönten Filme werden sowohl im Kino wie auch in Galerien gezeigt, die Kurzfilmtage haben ihre Filme regelmäßig im Wettbewerb präsentiert, von Night Practice (2006) im Jahr 2007 bis zu Lizzy (2023) beim Festival 2024.

Wallins Hauptinteresse gilt der Fähigkeit von Film, unseren Blick auf die Welt, unsere subjektive Zeiterfahrung zu verändern. Ihre Themenauswahl reicht von der Inszenierung wilder Tiere in Marker (2009) über ein Re-Enactment der Vorbereitungen für eine Lightshow im mehrfach preisgekrönten Electric Light Wonderland (2010) bis hin zu Teenagern, die proben, jemand anders zu sein, in Someone Else (2011).

Die Kurzfilmtage zeigen eine Auswahl ihrer Arbeiten in zwei Programmen.

Bisherige Profile

Sandor Aguilar (2017), Eija-Lisa Ahtila (2000), Victor Alimpiev/Olga Stolpovskaya (2006), Wojciech Bakowski (2014), Craig Baldwin (2000), Baloji (2021), Melika Bass (2021), Guy Ben-Ner (2007), Majoleine Boonstra (2007), Louise Botkay (2018), Marcel Broodthaers (2023), Yamashiro Chikako (2023), Linda Christanell (2012), Raquel Chalfi (2016), Jem Cohen (2001), Josef Dabernig (2016), Kiri Dalena (2019), Amit Dutta (2010), Nicolás Echevarría (2009), Teboho Edkins (2023), Heinz Emigholz (2001), Factory of Found Clothes (2009), Helga Fanderl (2013), Jeanne Faust (2016), Morgan Fisher (2022), Herbert Fritsch (2009), Susannah Gent (2020), Karpo Godina/Želimir Žilnik (2002), Marina Grižnić/Aina Šmid (2003), Alexandra Gulea (2023), Bert Haanstra (1998), Anne Haugsgjerd (2016), Stefan Hayn (2005), James Herbert (1999), Sohrab Hura (2022), Yamada Isao (2004), Ito Takashi (2015), Ken Jacobs (1996), Jim Jennings (1998), William E. Jones (2011), Larry Jordan (2001), Aryan Kaganof (2014), Kanai Katsu (2007), Patrice Kirchhofer (2008), Ken Kobland (2007), Rainer Komers (2022), Eva Könnemann (2018), Andrew Kötting (2008), Petar Krelja, Krsto Papić und Zoran Tadic (2013), Grzegorz Królikiewicz (2011), Mark Lewis (2005), Salomé Lamas (2018), Marie Lukáčová (2021), Dušan Makavejev (2003), Mox Mäkelä (2024), Davorin Marc (2024), Mara Mattuschka (2014), John Maybury (2002), Philbert Aimé Mbabazi Sharangabo (2020), Bjørn Melhus (2017), Deimantas Narkevicius (2014), Erkka Nissinen (2015), Matsumotu Toshio (2009), Münchner Gruppe: Klaus Lemke/Rudolf Thome/Max Zihlmann (2003), Gunvor Nelson (2010), Robert Nelson (2006), Vera Neubauer (2012), Ho Tzu Nyen (2013), No Wave (2010), Jayne Parker (2004), Kayako Oki (2019), Miranda Pennell (2006), Ilppo Pohjola (2012), Shalimar Preuss (2022), Luther Price (2013), Laure Prouvost (2013), William Raban (2015), Abraham Ravett (2024), Jennifer Reeder (2015), Lis Rhodes  (2008), Jósef Robakowski (2005), Roee Rosen (2012), Roter Hahn 1907 (2011), Lynne Sachs (2023), Larissa Sansour (2017), Sarajevo Documentary School (2009), Boris Schafgans (2006), Sylvia Schedelbauer (2022), Maya Schweizer (2020), John Smith (2002), Alexander Sokurov (2019), Eva Stefani (2019), Barbara Sternberg (2017), Sun Xun (2016), Eszter Szabó (2022), Jaan Toomik (2017), John Torres (2024), Salla Tykkä (2021), Robert Van Ackeren (2001), Mona Vătămanu & Florin Tudor (2018), Vipin Vijay (2015), Laura Waddington (2005), Orson Welles (2000), Joyce Wieland (2002), Charles Wilp (2001), John Wood & Paul Harrison (1999), Fred Worden (2010), Nina Yuen (2017) und Akram Zaatari (2008).

Profile im Rückblick

Die Profile aus dem letzten Jahr finden Sie hier.

Kontakt

Podium

2025 diskutieren die Kurzfilmtage in der Reihe Podium unter anderem über Ideologiemaschinen (in Zusammenarbeit mit dem ESFN), DDR-Filme und Globalismus.

Podiumsthemen der letzten Jahre

Diese 2006 eingeführte Diskussionsreihe hat sich als ein Ort der Auseinandersetzung mit Film schnell etabliert. Wissenschaftlerinnen, Kuratoren, Künstlerinnen und Autoren diskutieren hier aktuelle ästhetische, technologische, kulturpolitische und wirtschaftliche Fragen rund um den Kurzfilm. Das stetig wachsende Publikum ist eingeladen, sich zu beteiligen. Unter anderem waren bislang in Oberhausen: Catherine David, Chris Dercon, Diedrich Diederichsen, Adrienne Goehler, Alexander Horwath, Oskar Negt, Jonathan Rosenbaum, Martha Rosler und Akram Zaatari.

Podium & Tagung 2024

Tagung

Sehnsucht nach Widerspruchsfreiheit. Kultur und Öffentlichkeit 1
Auseinandersetzungen mit Sexismus, Rassismus und anderen Formen von Menschenfeindlichkeit haben in den vergangenen Jahren zur kritischen Überprüfung von Programmatik und Haltung von Kulturinstitutionen geführt. Mittlerweile scheinen die entstandenen Ansprüche jedoch in eine Falle zu laufen. Immer häufiger ist von dem ursprünglich durch rechte Akteure eingeführten Begriff „Cancel Culture“ die Rede, Boykottaufrufe und Proteste entstehen gegen die Zusammenarbeit mit Personen oder Institutionen ihrer Positionierung wegen, die Idee von Kritik droht in Konformismus umzuschlagen. Ausgehend von einer Kampagne gegen die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen diskutieren Befürworter, Gegner und Beobachter dieser und ähnlicher Kampagnen die Frage: Kommt die größte Gefahr für kritische Diskussionen über den Umgang mit politischen Themen innerhalb des Kulturbetriebs aus dem Kulturbetrieb selbst?

Keynote Bazon Brock

Podium Kulturtheorie
Bazon Brock, Kunsttheoretiker
Sara Rukaj, Autorin
Lea Wohl von Haselberg, Filmwissenschaftlerin und Festivalleiterin
Moderation: Ute Cohen, Schriftstellerin und Journalistin

Podium Kulturbetrieb
Sergio Edelsztein, Kurator
Ruth Herzberg, Autorin
Andreas Hoffmann, Geschäftsführer documenta
Ronya Othmann, Schriftstellerin und Journalistin
Moderation: Ute Cohen, Schriftstellerin und Journalistin

Podium im Rahmen der Festivaleröffnung
Lars Henrik Gass, Festivalleiter
Alexandra Schauer, Soziologin
Rüdiger Suchsland, Filmkritiker

Podium

Wozu Festivals? Kultur und Öffentlichkeit 2
Mit dem Wandel der Filmkultur und des Kinofilms in den letzten beiden Jahrzehnten, bedingt durch die Durchsetzung des Internets als Massenmedium und die Digitalisierung und Ökonomisierung aller Lebensbereiche, sind Filmfestivals mit zahlreichen neuen Aufgaben und Herausforderungen konfrontiert. Das Kino als Schauplatz von Filmfestivals und öffentlichem Diskurs ist ins gesellschaftliche Abseits geraten; nach der großen Pandemie und mit kriegerischen Auseinandersetzungen verschlechtern sich zudem die ökonomischen Rahmenbedingungen rasant. Angesichts dessen stellt sich die Frage, was vom ursprünglichen universalistischen Selbstverständnis von Filmfestivals noch geblieben ist und ob und wie sie ihren Auftrag noch werden erfüllen können. Dieser Frage gehen die Kurzfilmtage in vier Podiumsdiskussionen nach.

Sind Festivals noch ein universalistisches Projekt?
Harald Kimpel, Kunstwissenschaftler
Andreas Kilb, Filmkritiker (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Ariel Schweitzer, Filmkritiker (Cahiers du cinéma)
Lea Wohl von Haselberg, Filmwissenschaftlerin und Festivalleiterin
Moderation: Dunja Bialas, Filmkritikerin und Filmkuratorin

Was legitimiert Festivals?
Martina Genetti, Filmkuratorin
Daniel Hadenius-Ebner, Vienna Shorts
Keiko Okamura, Filmkuratorin
Heinz Peter Schwerfel. Kunstkritiker und Festivalleiter
Moderation: Dunja Bialas, Filmkritikerin und Filmkuratorin

International Style
Moritz Baßler, Literaturwissenschaftler
Susanne Heinrich, Autorin und Filmemacherin
Marco Müller, Filmkurator und Festivalleiter
Moderation: Ulrike Sprenger, Literaturwissenschaftlerin

Politisierung der Kultur
Lars Henrik Gass, Autor und Festivalleiter
Alexander Karschnia, Theatermacher, Texter und Theoretiker
Benjamin Moldenhauer, Filmkritiker
Shahrzad Eden Osterer, Journalistin (Bayerischer Rundfunk)
Moderation: Dunja Bialas, Filmkritikerin und Filmkuratorin

Podium & Talks 2023

The Soul of the Festival
Wie funktionieren Filmfestivals heute; wer ist drin und wer ist draußen? Was ist die Verantwortung von Filmfestivals angesichts zurückgehender Besucherzahlen nach Corona, sinkender Förderung und eine Teuerungskrise, und wie bewahren sie ihre Relevanz und Integrität? Zusammen denken wir laut über den aktuellen Stand der Dinge nach und darüber, wer sich um die Seele des Festivals kümmert.

Moderiert von Ben Cook (LUX)
 

25 Jahre MuVi-Preis: Zur Rettung der Popkultur
Eine Bestandsaufnahme und ein Ausblick auf das zukünftige Potenzial des Musikvideos: Videomacher*innen, Publizisten, Labels und Musiker*innen diskutieren aus Anlass des 25. MuVi-Preises.

Moderiert von: Liz Remter, ByteFM
Hosted by ByteFM

Zwischen Kino und Videospiel: Das schillernde Medium Machinima
Eine Diskussion über die Beziehung zwischen Videospielen und Kino, insbesondere über die Ursprünge, Herausforderungen und Chancen, aber auch die Einzigartigkeit einer im wesentlichen interdisziplinären Kunstform.

Mit: Alice Bucknell (Künstlerin und Autorin, London), Ip Yuk-Yiu (Filmemacher, Medienkünstler, Kunstlehrer und Kurator, Hongkong), Gemma Fantacci (Kuratorin, Milan Machinima Festival), Tracy Harwood (Professor of Digital Culture, De Montfort University, Leicester).

Moderiert von den Kuratoren Vladimir Nadein and Dmitry Frolov

Podium 2022

Westlicher Kanon und Lokales Erbe. Fließen unsere Ozeane ineinander?
Größer als die Leinwand. Die vielen afrikanischen Kinos, die Sie nur zu kennen glauben
Sammlung und Archivierung analoger Filme heute
20. Jahrestag der AG Kurzfilm: Filmbildung und Kurzfilm

Podium 2019

Zwischen Werbung und Kunst: Das Kino der Verheißungen
Video-on-Demand: Neue Chancen für Filmemacher und Festivals?
Neustart für Zelluloid?
Sind Filmfestivals der Ort für 360° und Virtual Reality?

Podium 2018

Kooperation unter Filmfestivals - der neue Schlüssel zum Erfolg
Abschied vom Kino und die Folgen
after youtube - Musikvideo nach dem Internet
Ausstellen fürs Kino

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Expanded

Expanded: Zeitbasierte Experimentalkultur mit Shiny Toys

Die Kurzfilmtage setzen ihre Serie Expanded fort mit Shiny Toys, dem Festival für zeitbasierte Experimentalkultur. Positionen lokaler und internationaler Künstler*innen, kuratiert von dem Medienkünstler Jan Ehlen, erweitern die Leinwand mit Performances, Installationen oder audiovisuellen Konzepten. Die Grenzen des Mediums werden hier neu gedacht, erforscht – und über den Haufen geworfen. Es geht um das, was Werner Nekes, der Shiny Toys bis zu seinem Tod 2017 begleitet hat, „Cinema as an optical toy“ genannt hat.

Experimentelle Musik, Performance und Lichtkunst, autonome Maschinen und elektrochemische Maschinenperformances erweitern die Filmprojektion; Projektoren werden zu Musikinstrumenten, Akkuschrauber treiben ein Praxinoskop an: spielerische Projekte, die vertraute Seh- und Hörgewohnheiten zur Disposition stellen.

Die Reihe beginnt bei den Kurzfilmtagen und wird im Juni und September im Theater an der Ruhr und im soziokulturellen Kunsthaus Makroscope Mülheim sowie im Künstlerhaus Dortmund fortgesetzt.

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Programm Neue Künste Ruhr.

Der Kurator

Jan Ehlen springt hier und da ein, wenn jemand ausfällt und konnte seine Leidenschaft für audiovisuelle Medien durch die langjährige Arbeit für die Sammlung Nekes füttern. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Teil der RaumZeitPiraten und ist als professioneller Dilettant dauerhaft überfordert.

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Omnibusfilme in der Filmgeschichte

Reisegefährten – Omnibusfilme in der Filmgeschichte

Historisch betrachtet zählt der Omnibusfilm zu den wichtigsten Präsentationsformen des Kurzfilms: als einzige Möglichkeit, Kurzfilme „regulär“ kommerziell auszuwerten. Doch obwohl das Genre bis in die 1930er Jahre zurückreicht und rund 100 Produktionen umfasst, fristete der Omnibusfilm (oder Episodenfilm) zumeist ein filmhistorisches Schattendasein. In einer Zeit, in der der Kurzfilm sich einerseits neue Plattformen in der digitalen Welt erobert, andererseits im Alltagsbetrieb des Kinos selbst in Nischen kaum noch präsent ist, brechen die Kurzfilmtage mit dieser auf mehrere Jahre angelegten Reihe eine Lanze für die spezifische Aufmerksamkeitsform einer konzentrierten Zerstreuung, die das hybride Format des Omnibusfilms, als Zwitterwesen zwischen Lang- und Kurzfilm, möglich macht.

„Reisegefährten“, kuratiert von dem Journalisten und Kurator Lukas Foerster, soll keine repräsentative Geschichte des Genres abbilden, sondern konzentriert sich auf motivische, narrative oder produktionstechnische Schwerpunkte. Wo, wann und für wen wurde der Omnibusfilm historisch eine interessante Präsentationsform? Welche Themen und Interessen bedient das Genre vorrangig? Unter welchen Voraussetzungen werden diese Produktionen zu einem auch kommerziell relevanten Format?

Das Auftaktprogramm unter dem Titel „Gegenblicke“ konzentriert sich in vier Filmprogrammen auf bundesdeutsche Episodenfilme aus den 1980er Jahren von vorwiegend weiblichen Regieteams, zu denen Regisseurinnen wie Chantal Akerman, Valie Export, Monika Funke Stern, Ebba Jahn, Ulrike Ottinger, Maxi Cohen, Renate Sami oder Helke Sander gehörten. Auf dem Programm: Aus heiterem Himmel (1982), Sieben Frauen – Sieben Sünden (1986), Die Gedächtnislücke. Filmminiaturen über den täglichen Umgang mit Gift (1983) und Ama Zone (1983).

Kontakt

What’s Left – Maulwürfe des Archivs

Die Filmgeschichte beginnt mit der Niederlegung der Arbeit – la sortie de l’usine – und der Überwachung des Proletariats, da es die Besitzer der Fabrik selbst waren, die Brüder Lumière, die den Moment der Trennung zwischen Arbeit und Freizeit gefilmt haben. Dieser symbolische Ursprung schmiedet ein unverbrüchliches Band zwischen dem Kino – selbst eine buchstäbliche und metaphorische Massenbewegung – und Arbeitskämpfen.

In diesem Geist taucht What’s Left in unser Archiv ein, um Filme zu würdigen, die an Orten von Ausbeutung, Konsum, Bildung und Freizeit präsent waren und in Frauen, Arbeiter*innen, Studierenden und anderen einen Funken kollektiver Selbsterkenntnis entzündet haben. Im weiteren Sinne untersucht die Reihe, was es bedeutet, politisch links zu liegen – und in einem Archiv zu liegen. Die zwei Programme, kuratiert von Simon Petri-Lukács, zeigen eine breit gestreute Auswahl filmischer Arbeiten, in denen der westdeutsche Geist von 1968 nachhallt. Darunter sind Für Frauen – 1. Kapitel (Christina Perincioli, 1971), Helfen können wir uns nur selbst (Gardi Deppe, 1974), Maulwürfe der Revolution (Horst Schwaab, 1969) and Von der Revolte zur Revolution (Filmemacher Cooperative Hamburg, Kurt Rosenthal, 1969).

The Making of Claude Lanzmann’s “Shoah”

Ein Workshop-Programm, gestaltet von Christoph Hesse, das einen genauen Blick auf die Outtakes von Claude Lanzmanns Shoah wirft und so den Prozess seiner Konzeption und Entstehung beleuchtet. 210 Stunden Film, das gesamte gefilmte Material, sind seit kurzem zugänglich – bislang unbekannte Interviews, Zeugnisse von Rettung und Widerstand, Material, das aus rechtlichen Gründen nicht in den Film aufgenommen wurde. Zum Auftakt des auf mehrere Jahre angelegten Projekts werden in zwei Programmen Auszüge aus den Einsatzgruppen-Interviews und aus einem langen Gespräch mit Inge Deutschkron, die den Holocaust versteckt in Berlin überlebte, analysiert.

Entfernte Bilder, entrückter Klang

Der Berliner Klangforscher Dirk Schäfer stellt experimentelle Filmsoundtracks vor – die Leinwand bleibt dunkel, das Kino spielt im Kopf.

Für Filmemacher*innen aus NRW

Individuelle Beratung durch das Filmbüro NW
Ein kostenfreies Angebot an alle Filmemacher*innen aus NRW, die sich in Oberhausen von Vertreter*innen des Filmbüro NW zu Fragen rund um Produktion, Förderung und Festivalplatzierung von Kurzfilmen beraten lassen können. Nur mit Anmeldung!

Anmeldung: dw@kurzfilmtage.de

Mehr

Distributors‘ Collection

Dieses neue Format tritt die Nachfolge unserer Distributors‘ Screenings an. Internationale Verleihe von experimentellen Kurzfilmen präsentieren nach wie vor Arbeiten aus ihren Katalogen. Neu ist, dass der Schwerpunkt nicht mehr ausschließlich auf Neuerwerbungen liegt, sondern dass die Verleihe auch ältere Arbeiten aus ihren Katalogen oder Archiven zeigen. Zum Auftakt sind dabei: Arsenal ­­­– Institut für Film und Videokunst e.V. (Deutschland), EYE Experimental (Niederlande), Filmform (Schweden) und sixpackfilm (Österreich).

ESFAA Shorts

Neun Publikumspreisträger von anderen europäischen Kurzfilmfestivals demonstrieren die kreative Vielfalt des europäischen Kinos in zwei Programmen.

European Short Film Network (ESFN)

Als European Short Film Network (ESFN) betreibt Oberhausen gemeinsam mit fünf weiteren europäischen Kurzfilmfestivals die Streaming-Plattform THIS IS SHORT. Zur Abwechslung zeigt das Netzwerk ein Programm zu den Ursprüngen des digitalen Films im Kino. Die Auswahl wird im Laufe des Jahres 2025 auf allen Netzwerkfestivals zu sehen sein.

Das Programm präsentiert eine vielfältige Auswahl an experimentellen audiovisuellen Arbeiten, die die Komplexität der digitalen Bildverarbeitung erkunden. Durch die Kombination einer breiten Palette von Techniken und Konzepten bietet das Programm einen Einblick in die laufende Entwicklung digitaler Bildverarbeitungstechniken und in die Art und Weise, wie Künstler sie in den letzten Jahrzehnten erforscht haben.

Filmgeflacker

Das Oberhausener Kunstkollektiv Filmgeflacker präsentiert Filme aus den Wettbewerben und lädt Filmemacher*innen zum Gespräch.

Lieblingsfilme des Festivalteams 2025

Teamfavoriten: Zum Abschluss stellen die Mitarbeiter*innen der Kurzfilmtage ihre Lieblingsfilme aus den diesjährigen Wettbewerben persönlich vor.

MuVi International

Seit 1998 zeigen die Kurzfilmtage jedes Jahr eine Auswahl an richtungsweisenden internationalen Musikvideos und formal außergewöhnlichen Arbeiten – ein Schaufenster aktueller Entwicklungen im Bereich des Genres Musikvideo.

MuVi 14+

Ein internationales Musikvideoprogramm für Jugendliche ab 14 Jahren. MuVi 14+ ist ein facettenreicher Streifzug durch die aktuelle Clipproduktion, von handgemacht bis computergeneriert.

NRW Persönlich

Filmemacher*innen aus NRW erhalten Carte Blanche für ein Programm mit eigenen Filmen und prägenden Arbeiten anderer Filmemacher*innen. In diesem Jahr von und mit Katharina Huber aus Köln, der Gewinnerin des Deutschen Kurzfilmpreis 2020 für ihren Animationsfilm Der natürliche Tod der Maus. Katharina Huber wurde zuletzt auch für ihren ersten Langfilm Ein Schöner Ort vom Locarno Film Festival 2023 als beste Nachwuchsregisseurin ausgezeichnet. 

Preisträger 2025

Am Tag nach der Preisverleihung zeigen wir die wichtigsten Preisträger der fünf Wettbewerbe der Kurzfilmtage 2025 in einem Programm.

Preisträger anderer Festivals

Am ersten Festivaltag zeigen die Kurzfilmtage traditionell aktuelle Kurzfilme, die bei anderen Festivals ausgezeichnet wurden. Ein Querschnitt durch die vergangene Festivalsaison.

The One Minutes

In Kooperation mit der The One Minutes Foundation zeigen die Kurzfilmtage hier seit einigen Jahren Einminüter, eigens kuratiert für die Kurzfilmtage.

Kontakt
Susannah Pollheim
pollheim(at)kurzfilmtage.de

The One Minutes Jr.

42 Einminüter aus Europa von und für junge Menschen gemacht.

Kinemathek im Ruhrgebiet

Seit über 40 Jahren sammelt und restauriert die Kinemathek im Ruhrgebiet historisches Filmmaterial des Reviers. Auf den Kurzfilmtagen zeigt die Initiative erneut Highlights aus den eigenen Beständen, unter anderem mit Arbeiten von den namhaften Ruhrgebietsautoren Rainald Schnell und Lucas Maria Böhmer, die beide in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag feiern. Präsentation und Einführung durch Leiter Paul Hofmann.

Aus dem Filmarchiv des Festivals

Ein Programm mit preisgekrönten, animierten Kurzfilmen, in denen sich die Filmemacher trotz popkultureller Bezüge oft vor allem politisch artikulieren. Das Programm unternimmt einen Streifzug durch die Geschichte des Genres. Viele der hier gezeigten Werke sind längst zu Klassikern des Genres geworden. Sie stammen aus dem Filmarchiv der Kurzfilmtage und spiegeln zugleich die Festivalgeschichte Oberhausens wider.

Aus dem Filmverleih des Festivals

Der Verleih der Kurzfilmtage beruht auf einer der ältesten und bedeutendsten Kurzfilm-Sammlungen weltweit. Jedes Jahr kaufen die Kurzfilmtage ca. 50 neue Arbeiten aus dem aktuellen Festivalprogramm neu an. Hier zeigen wir ein Auswahlprogramm mit fünf Filmen aus dem Internationalen Wettbewerb 2024, in denen das Verhältnis des Menschen zu Natur und Tieren eine zentrale Rolle einnimmt.