Der Verleih der Kurzfilmtage beruht auf einer der ältesten und bedeutendsten Kurzfilm-Sammlungen weltweit. Jedes Jahr kaufen die Kurzfilmtage ca. 50 neue Arbeiten aus dem aktuellen Festivalprogramm neu an, hinzu kommen zahlreiche Titel aus unserem Archiv.
Überblick
Unser Verleih ist international und nicht-gewerblich ausgerichtet. Sie können einzelne Titel, von uns vorbereitete oder selbst zusammengestellte Programme leihen. Bei der Zusammenstellung sind wir gerne behilflich. Wenn Sie Kurzfilme als Vorfilme zeigen wollen, haben wir eine geeignete Auswahl zusammengestellt, für die wir besondere Konditionen anbieten. Bitte planen Sie bei Ihrer Bestellung ausreichend Vorlauf ein. Unser Verleihprogramm 2024 steht Ihnen ab jetzt zur Verfügung
Sie können viele der neuen Filme aus dem Verleihprogramm 2024 auch für eine Online-Nutzung ausleihen.
Unter Filmsuche können Sie unseren Verleihbestand der Jahre 2000 bis heute durchsuchen, Filmlisten erstellen und Bestellungen durchführen. Sollten Sie an älteren Titeln interessiert sein, schreiben Sie uns bitte. Ältere Arbeiten der Sammlung können nur verliehen werden, wenn die erforderlichen Rechte dazu vorliegen, der Kopienzustand dies zulässt und uns der Lagerort der Originalmaterialien bekannt ist.
Unser Verleihprogramm 2024
Alle 39 Neuankäufe aus dem Festival 2024 stehen Ihnen für Vorführungen vor Ort und in vielen Fällen auch online zur Verfügung. Unsere Auflistung besonders als Vorfilme geeigneter Titel haben wir ebenfalls erweitert.
Einige Auswahlprogramme aus den Wettbewerben des letzten Festivals haben wir bereits für Sie zusammengestellt
• Internationaler Wettbewerb 2024
• Deutscher Wettbewerb 2024
• MuVi-Preis 2024
• Art and Experiment 2024
• Preisträger 2024
Neu ist auch das Programm Räume erobern, Grenzen überwinden (Jugendkino) für Kinder ab 14 Jahren.
Die aktuellen Programme werden ergänzt durch die Programme Lateinamerikanische Erfahrungen und Made in Germany 4: Arbeit, welche auch ältere Titel enthalten. Auch die ersten drei Teile der Serie Made in Germany und einige ältere Programme aus dem Bereich Kinder- und Jugendfilm bleiben verfügbar.
Konditionen
Gebühren je Vorführung aus dem Verleih (Filme von 2000–2024) für Vorführungen vor Ort und online:
Programme bis 80 min. | 180 € |
Programme bis 100 min. | 200 € |
Programm MuVi-Preis | 150 € |
Programme Kinderkino | 150 € |
Einzeltitel bis 20 Min.* | 40 € |
Einzeltitel über 20 Min.* | 60 € |
*Filme aus dem Archiv (vor 2000) mit Aufschlag von 50%.
Zusätzlich werden eine Bearbeitungsgebühr von € 10 (für Einzelfilme oder vorhandene Programme) bzw. € 20 (für neu kuratierte Programme) sowie Transportkosten und ggf. 7% MWST in Rechnung gestellt.
Bei regelmäßiger Ausleihe von Kurzfilmen als Vorfilmen (vor Ort) gewähren wir folgenden Rabatt:
10 Kurzfilme (je eine Vorführung) | 220 € |
20 Kurzfilme (je eine Vorführung) | 350 € |
Bei der regelmäßigen, rabattierten Einzelfilmausleihe fallen keine Bearbeitungsgebühren an.
Die Erlöse aus dem Online-Verleih gehen fast vollständig an die Rechteinhaber*innen/Filmemacher*innen der verliehenen Arbeiten.
Oberhausen on Tour
Zum vierzehnten Mal seit 2003 schicken die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen im Jahr 2025 Filme aus ihren Festivalprogrammen auf weltweite Tournee. Schwerpunkt des Projekts sind Kompilationen und Filme aus dem Festivalprogramm 2024, zum Beispiel Auswahlprogramme von Preisträgern oder aus den verschiedenen Wettbewerben. Thematische Zusammenstellungen wie „Lateinamerikanische Erfahrungen“, alle vier Programme aus der Reihe „Made in Germany“ sowie ältere und neue Kinder- und Jugendfilmprogramme ergänzen das Angebot.
Kinos, Museen und Galerien, Festivals oder Goethe-Institute rund um die Welt zeigen die Filme als Partner von „Oberhausen on Tour“. Die Partner profitieren dabei von reduzierten Leihgebühren sowie von besonderen Werbemitteln wie einem eigens produzierten Kinotrailer für „Oberhausen on Tour 2025“. Hier können Sie den Trailer für 2023 sehen (Regie, Schnitt und Sounddesign: Christian Schön).
Wir danken unseren Partner-Spielstätten von 2023, insbesondere den Goethe-Instituten und Goethe-Zentren in Albanien, Finnland, Kanada (Montreal), Norwegen und Paraguay.
Termine
03/10/2024
Lichtburg, Oberhausen (WAZ Kino-Café)
San Thuong, Nguyen Ha Phong, VNM 2006
15/10/2024
16/10/2024
Filmmuseum, München
Stadtführer für Bonn und Umgebung, Manfred Vosz, BRD 1969
29/10/2024
05/11/2024
17/10/2024 – 18/10/2024
Stadtkino, Trostberg
Tutorial (Erdmöbel), Dennis Todorović, DEU 2018
Kontakt
Carsten Spicher
spicher(at)kurzfilmtage.de
Aktuelles Angebot
Neuankäufe A–Z
Vorfilme A–Z
Neben den abendfüllenden Kurzfilmprogrammen können Sie auch Kurzfilme als Vorfilme einzeln programmieren und bei uns ausleihen. Aus den Verleihankäufen der letzten fünf Jahre haben wir hier eine Auswahl von vorfilmtauglichen Arbeiten zusammengestellt.
Zudem haben alle, die regelmäßig Vorfilme ausliehen wollen, Anspruch auf unseren neuen Mengenrabatt. So bieten wir die Ausleihe von zehn Kurzfilmen im Jahr (bei jeweils einer Vorführung) für 220 Euro an, 20 Kurzfilme im Jahr (bei jeweils einer Vorführung) sind für 350 Euro (jeweils zzgl. Transport + ggf. 7% MWST) ausleihbar.
Filme Online
Seit Dezember 2020 können Sie bei uns Kurzfilme auch für das Online Abspiel auf VoD-Plattformen ausleihen. Dabei muss gewährleistet sein: die Veröffentlichung der Filme erfolgt zu filmhistorischen und medienkundlichen Zwecken ausschließlich im Streaming-Verfahren (kein Download) und nur im nicht gewerblichen Rahmen einer Darstellung der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Die Filme dürfen pro Veröffentlichung nicht länger als 48 Stunden online gestellt werden. Die VoD-Plattform darf nur für registrierte Nutzer zugänglich sein.
Knapp 200 Titel stehen momentan für eine derartige Ausleihe zur Verfügung. Alle ausleihbaren Titel sind Neuankäufe aus dem Festivalprogrammen der Jahre 2020-2024. Die Liste der Filmtitel wird fortlaufend erweitert. Hier finden Sie unsere Neuerwerbungen aus dem Festivaljahr 2024:
Internationaler Wettbewerb
Fünf Filme aus dem Internationalen Wettbewerb 2024, in denen das Verhältnis des Menschen zu Natur und Tieren eine zentrale Rolle einnimmt. Zu Beginn versucht der experimentelle Arbor, Cremium, Frutex, Herba von Quentin Nicolaï mittels verschiedener Darstellungen von Natur, ein landschaftliches Erbe zu vermitteln. Der Dokumentarfilm Pazur begleitet einen Puppenspieler dabei, wie er mit der Konstruktion eines riesigen Huhns ein Symbol der Freiheit schafft und damit den geplanten Bau einer Geflügelfarm mit Massentierhaltung verhindert. No Horses on Mars dagegen ist ein Blick auf die tägliche Praxis einer Pferd-Mensch-Beziehung durch die Augen einer Stute auf der Reise durch ihre Welt, in der sie transportiert, betäubt, behandelt und geführt wird, durchzogen von einem unerwarteten Glücksgefühl über die eigene Existenz.
In dem Spielfilm El mal menor zwingen wandernde Sanddünen in einer argentinischen Küstenstadt eine Frau, die am Rande der Dünen lebt, sich zu entscheiden, ob sie ihr Haus verlassen oder Widerstand gegen das Unvermeidliche leisten will. Und in Meadows Wait, Mist Diffuses fängt Dzhovani Gospodinov die rätselhaften Energien eines luxemburgischen Waldes ein. Der Film, der über einen Zeitraum von vier Jahren mit Bewegungssensor-Kameras gedreht wurde, zeigt die allmähliche Zerstörung einer Landschaft und stellt die Frage nach der Ethik unseres Eindringens in die Natur.
Deutscher Wettbewerb
Arbeitsleben und Fluchterfahrungen stehen im Mittelpunkt dieses Programms mit Filmen des Deutschen Wettbewerbs 2024. Matze Görig hat mit jungen Flüchtlingen Miniatur-Filmkulissen aus ausrangierten und gefundenen Gegenständen gebaut und erzählt darin ihre Erfahrungen vom Ausharren und Warten in einem fremden Land. In Finn Ole Weigts und Paula Milena Weises listiger und skurriler Komödie Gezielt mittelalterliche Überlegungen flieht die Lehrerin Frau Schröder nach einer Auseinandersetzung während einer Klassenfahrt vor ihren Schülern und geht nicht mehr zum Unterricht. Sie zieht lieber durch die Straßen ihrer Kleinstadt und spielt Katz und Maus mit einem streunenden Bären.
That‘s All From Me ist ein fiktiver Videobriefwechsel zwischen einer Filmemacherin und einer Schriftstellerin über die Zusammenhänge zwischen Mutterschaft und künstlerischer Arbeit. Die Bemühungen der Filmemacherin führen nicht zu einer Lösung, aber zu einem Öffnungsprozess, an dem sie uns voller Selbstironie und Erkenntnis teilhaben lässt. Am Ende lässt Mariola Brillowska im grell animierten DESIGN BIO TOILET den Zuschauer Zeuge der Umgestaltung einer Toilette werden und spielt dabei unter anderem auf den Bodenkacheln Tic-Tac-Toe.
MuVi-Preis
Die Kurzfilmtage führten 1999 mit dem MuVi den weltweit ersten Festivalpreis für Musikvideos ein. Musikvideos hatten sich mehr und mehr von der reinen Abbild- und Werbefunktion emanzipiert und waren zur eigenständigen visuellen Form geworden. Inzwischen hat sich gezeigt, dass Musikvideos in der Tat eine unabhängige Form des Kurzfilms sind, die auch den Niedergang ihres Geburtshelfers, des Musikfernsehens, überlebt hat. Dieses Programm präsentiert alle Arbeiten, die 2024 für den MuVi-Preis nominiert wurden, ergänzt um drei künstlerisch herausragende Videos aus dem Programm MuVi International.
Den 1. Preis gewann Schleim des Nichtwissens von Marc Richter. Das KI-gestützte Video feiert die Abweichung und ist ein hybrides Fest, in dem sich Verstörung und Schönheit langsam durchdringen. Das Parlament der Dinge von Juno Melián Meinecke, ausgezeichnet mit dem 2. Preis und dem MuVi Online-Publikumspreis, ist von einer großen Freude an der Warengesellschaft bestimmt. Unter anderem Gummischlappen, Sichel und Hammer, Moskitosprays und Fußmatten vertreiben sich die Zeit um fünf nach zwölf.
Art and Experiment
Dieses Programm versammelt einige der interessantesten Filmemacher, die sich derzeit im Spannungsfeld zwischen Film und Kunst bewegen. In Historias de Sudamérica von Federico Adorno geht eine idealistische Frau nachts in den Wald und beginnt, Textpassagen aus der literarischen Bewegung der Generation 900 zu lesen. Ihr einziger Begleiter ist dabei ein Esel. Susanna Wallin fragt sich in Lizzy, wie eine Geschichte in den Händen einer anderen Person weitergehen könnte, nachdem ihr eine verstorbene Nachbarin kommentarlos eine elektrische Orgel hinterlassen hat.
Für Surface Séance hat Michael Heindl Spuren menschlicher Körper auf den unterschiedlichsten Oberflächen zum Thema und Material eines Animationsfilms gemacht. Zhong Su denkt in der Computeranimation The Separation of Heaven and Earth über das Verhältnis von Göttern, Menschen und Tieren über einen Zeitraum von mehreren Milliarden Jahren nach. Und in Marian Maylands Outside kehrt der Fall einer Künstlerin, die vorgab, Opfer des NS-Regimes zu sein, in neuer Bearbeitung zurück. Die Regisseur*innen dieses Programms bedienen sich zum Teil sehr ungewöhnlicher Techniken und Ästhetiken, einige zeigten ihre Arbeiten bereits mit großem Erfolg in Galerien und Kunstausstellungen.
Preisträger
Diese Auswahl der Preisträger des Festivals 2024 wird von dem Gewinner des Großen Preises der Stadt Oberhausen eröffnet. In Zhiyi Wangs lakonischem Spielfilm Spring 23 versucht ein junger Mann, der gerade die Beerdigung seiner Eltern hinter sich gebracht hat, verbotenerweise Feuerwerkskörper für das anstehende Frühlingsfest zu kaufen. Zwischen Komödie und Tragödie pendelnd zeigt Wang Sensibilität und feine Ironie im Umgang mit dem Prozess des Trauerns. Bei Amit Dutta sind Streichholzschachteln in fantastische, symbolische Bildsprache verpackt und werden zu Portalen von Traumwelten. Dank einer einzigartigen Mischung von Animationstechniken wird Kino hier zu einer Reise durch Kultur, Musik und Schönheit.
On Hospitality – Layla al Attar and Hotel al Rasheed ist ein experimenteller Dokumentarfilm, in dem die irakische Künstlerin Layla Al-Attar von den Toten zurückkehrt, um die Geschichte zu erzählen, wie ein schwedisches Unternehmen in Bagdad ein luxuriöses Hotel baute, das von Saddam Hussein für das Gipfeltreffen der Bewegung der Blockfreien Staaten 1983 in Auftrag gegeben wurde. Im Spielfilm Nothing Happens After That von Ibrahim Omar scheitert der Versuch einer Flüchtlingsfamilie aus dem Südsudan, in Ägypten ein totes Kind zu begraben. Vermessung der Tristesse von Agnieszka Jurek ist ein Essayfilm. Erinnerungen, Archivaufnahmen, Träume, schmerzliche Realität stoßen aufeinander und berühren sich. Der Film wurde mit dem Preis des Deutschen Wettbewerbs ausgezeichnet.
Lateinamerikanische Erfahrungen
Neue Produktionen aus Lateinamerika waren zuletzt bei den Kurzfilmtagen stark vertreten. Diese Auswahl schaut auf die aktuellen politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse des Kontinents und nimmt dabei indigene und afrokubanische Gemeinschaften in den Blick. Der Dokumentarfilm Camino de lava portraitiert die afro-feministische und queere Aktivistin Afibola. Afibola versucht ihrem Sohn Olorun beizubringen, wie er trotz der sie umgebenden Hürden ein freier, afrokubanischer Mann sein kann. In der Intimität des eigenen Zuhauses reflektiert Afibola die Schwierigkeit, ein schwarzes Kind in einer rassistischen und diskriminierenden Gesellschaft großzuziehen.
1982 wurden die indigene Gemeinschaft der Zoque durch einen Vulkanausbruch gezwungen umzusiedeln. ( ( ( ( ( /*\ ) ) ) ) ) ) ist das Porträt eines Dorfes in Chiapas, Mexiko, seiner Kultur, seiner Geräusche und seiner Architektur. Der Film dokumentiert die modernen Herausforderungen und die Weltsicht einer Gemeinschaft, die auch unter politischem Druck steht, ihr Land und ihre Rechte zu bewahren. Bei Simon(e) Jaikiriuma Paetau und Natalia Escobar schließlich verschmelzen Dokumentarfilm und Fiktion zu einer transkulturellen Erzählung. Aribada trifft mitten in der kolumbianischen Kaffeeregion auf Las Traviesas, eine Gruppe indigener Transfrauen der Embera-Stämme. Das Magische, das Traumhafte und das Performative koexistieren in dieser einzigartigen Welt.
Made in Germany 4 - Arbeit
Diese Zusammenstellung, vierter Teil unserer Serie mit wegweisenden deutschen Kurzfilmen der letzten zehn Jahre, schaut auf die aktuellen Arbeitsverhältnisse in Deutschland. Im Zentrum des Programms steht mit Proll! von Adrian Figueroa ein Spielfilm über die „working poor“ und die Einsamkeit unserer Zeit. Im Film kämpft jede*r für sich allein, egal, ob als Klick-Arbeiterin, Paketzusteller oder Lagerarbeiter. Dabei stellt der Film keine sentimentale Gemeinsamkeit her, wo es keine Gemeinsamkeit gibt. Cutting Edges von Céline Berger dagegen taucht in die Architektur von Co-Working-Spaces und in Diskurse von Start-up-Gründern ein. Visionen, Prozesse, Möbelstücke und Glaubenssysteme werden durcheinandergewirbelt, der Start-up-Traum gerät ins Wanken.
In dem dokumentarischen Las Flores folgen Miguel Goya und Tina Wilke einer Gruppe junger Migranten in Berlin. Zwischen Selfies und flüchtigen Sprachnachrichten wird das Schicksal einer Jugend deutlich, die auf der Suche nach Arbeit und einer besseren Zukunft nach Europa ausgewandert ist. Michel Wagenschütz schließlich porträtiert in Gute Arbeit, gute Nacht eine Künstlerin, die in Telefongesprächen mit der Arbeitsagentur versucht, ihre Betriebsausgaben zu rechtfertigen. Das Skript wird in verschiedenen Kontexten performt: in einem Hotelzimmer, einem Fast-Fashion-Laden, einem Mietauto.
Räume erobern, Grenzen überwinden (Jugendkino)
Ob im Team oder im Zweikampf – die Jugendlichen in diesem Programm erobern Räume und verschaffen sich Luft! Wir lernen sie und ihr Umfeld kennen, sei es beim Rugby, Parkour oder Skaten. Stereotype Geschlechterrollen? Darauf pfeifen sie! Lou spricht als nichtbinäre Person über Lous Verhältnis zu Geschlecht, Kleidung und anderen Merkmalen. Ein Musikvideo widmet sich in kräftigen Farben den Menschen, die auf der Straße leben.
Und es bleibt auch Zeit für neue Herausforderungen: Während die älteste Tochter Verantwortung für die ganze Familie übernimmt, bekommt der Avatar jetzt den Job, einen Rückwärtssalto zu lernen. Aber wie bei realen Menschen muss auch Machine Learning ein kraftraubendes Trainingsprogramm durchlaufen, und das geht mit Anlauf, Taumeln, Stürzen und wieder Aufstehen. Ein Programm für Jugendliche ab 14 Jahren, die sich nicht von Normen einschränken lassen und bereit sind, Hürden zu überwinden.
Made in Germany
Im deutschen Kurzfilm gibt es eine große formale Ausdifferenzierung, auf hohem Niveau. Bei allen Unterschieden sehen wir jedoch, dass die deutschen Kurzfilme – ob Spiel- oder Dokumentarfilm, Experiment oder Hybrid – sich mit dem beschäftigen, was in unserem Land geschieht oder wichtig ist. Familie, Heimat, Migration, Sprache, oft politische Angelegenheiten – die Filme greifen ihre Themen auf sehr persönliche Art auf, analysieren, beleuchten Randaspekte und Details, legen unerwartete Zusammenhänge offen, fordern Aufmerksamkeit.
Die bisher veröffentlichten drei Teile der Serie „Made in Germany“ präsentieren diejenigen deutschen Kurzfilme der letzten zehn Jahre, die nicht nur in Oberhausen Preisträger oder Festivallieblinge waren, sondern auch anderswo, nicht selten über unsere Landesgrenze hinaus, überaus erfolgreich liefen und wichtige Auszeichnungen erhielten. Einige dieser Arbeiten wurden auf mehr als 200 Festivals weltweit gezeigt, andere erhielten bereits den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold. Diese Filme sind keine Visitenkarten für kommende Langfilmprojekte, sie stehen als künstlerische Produktionen, als Positionen, für sich selbst.
Made in Germany 1 – Neue Heimat
Diese Zusammenstellung ist der erste Teil einer Serie mit den besten deutschen Kurzfilmen der letzten zehn Jahre. Die Filme dieses Programms werfen dabei einen neuen Blick auf Familie und Heimat in Deutschland. Während Helena Wittmanns Kamera langsam Wohnräume durchmisst, verlassen ihre Protagonisten das Haus kaum mehr. Überall lauern Dämonen. Auch bei Bjørn Melhus, der den Umgang einer Krieg führenden Gesellschaft mit ihren Veteranen klug hinterfragt. Dagegen führt Susann Maria Hempel eine spezielle ostdeutsche Erfahrung nach 1989 traumwandlerisch als explodierte Puppenstube wieder auf. Die assoziative Animation „Däwit“, die schon auf über 200 Festivals lief, erzählt, wie ein Junge notgedrungen unter Wölfen aufwächst. Und am Ende versucht Eva Könnemann, eine ländliche Siedlung am Rande des Ruhrgebiets mit der Kamera zu erfassen und entwickelt dabei aus dem Mangel an Produktionsmitteln eine neuartige künstlerische Form und Arbeitsweise. Alle diese Arbeiten waren nicht nur in Oberhausen Festivallieblinge, auch auf vielen anderen Festivals gewannen sie wichtige Auszeichnungen oder wurden mit dem Deutschen Kurzfilmpreis in Gold ausgezeichnet.
Made in Germany 2 – Stadtleben
„Made in Germany 2 – Stadtleben“, zweiter Teil unserer Serie mit den besten deutschen Kurzfilmen der letzten zehn Jahre, wirft einen neuen Blick auf die Stadt und ihre Architektur. Im Zentrum des Programms steht der Hauptgewinner des Deutschen Wettbewerbs 2015 „Schicht“, der die persönliche Familiengeschichte der Regisseurin mit einem Portrait der Stadt Salzgitter verwebt. Zwischen Analyse und Imagination folgt der Film dem Strom freigelegter Geschichten. Kerstin Honeit lädt in der Rohbaukulisse des Berliner Stadtschlosses Bauarbeiter zum Kaffeekranz für eine groteske Aufführung von Abriss und Aufbau nationalstaatlicher Mythen. Marian Mayland dagegen erinnert an einen abgerissenen Wohnhausblock in Manchester, indem er dokumentarisches Material mit Ausschnitten aus kulturellen Gegenentwürfen der frühen Technound Acidhouse Szene furios vermischt. Und Maximilian Villwock zeigt uns, wie in Berlin bei Nacht aus der Liebe ein Machtkampf wird, wenn das Ego überhandnimmt. „Please Say Something“ schließlich animiert die Stadt, wie Sie sie noch nie gesehen haben und zündet ein hintergründiges und zukunftsweisendes Bilderfeuerwerk zur Beziehung zwischen einer Katze und einer Maus im Zeitalter des Internets. Alle Arbeiten waren Festivallieblinge, in Oberhausen und anderswo.
Made in Germany 3 – Migration
Diese Zusammenstellung, dritter Teil unserer Serie mit den besten deutschen Kurzfilmen der letzten zehn Jahre, beschäftigt sich mit den Lebensverhältnissen von Migranten in Deutschland heute. 1984 starben in Duisburg-Wanheimerort sechs türkische Bürger bei einem Brandanschlag. Während die Polizei einen rassistischen Hintergrund rasch ausschloss, sprechen aus heutiger Sicht viele Indizien dafür. Dunkelfeld begibt sich auf Spurensuche und rollt den Fall nochmal auf. In der Animation Brand schlägt einem ostdeutschen Bürgermeister und seiner Familie eine Welle des Hasses entgegen, als er sich bereit erklärt, Flüchtlinge aufzunehmen. Der Essayfilm ma nouvelle vie européenne denkt aus der Perspektive von Abou, einem malischen Flüchtling in Deutschland, über Europas unsichtbare Grenzen nach und macht dabei die Kamera zum Medium der Selbstermächtigung.
In Three Notes verarbeitet Jeannette Gaussi die wenigen übrig gebliebenen Fotos ihrer afghanischen Kindheit künstlerisch weiter. Der spielerische Moruk zeigt den introvertierten Hakan und den lebenslustigen Murat beim Anhängen im Kreuzberger Kiez. Sie treffen sich täglich, kiffen, träumen, philosophieren und streiten. Wenn sie für Dealer gehalten werden, ziehen sie die Ahnungslosen auch schon mal ab. Tiefenschärfe schließlich liest in den Markierungen der Orte in Nürnberg, an denen der sogenannte NSU drei Morde verübt hat. Hier wird der Stift zur Kamera und die Kamera zum Akteur, wenn der Film den Erschütterungen dieser Angriffe auf die Gesellschaft nachspürt.
Made in Germany 4 - Arbeit
Diese Zusammenstellung, vierter Teil unserer Serie mit wegweisenden deutschen Kurzfilmen der letzten zehn Jahre, schaut auf die aktuellen Arbeitsverhältnisse in Deutschland. Im Zentrum des Programms steht mit Proll! von Adrian Figueroa ein Spielfilm über die „working poor“ und die Einsamkeit unserer Zeit. Im Film kämpft jede*r für sich allein, egal, ob als Klick-Arbeiterin, Paketzusteller oder Lagerarbeiter. Dabei stellt der Film keine sentimentale Gemeinsamkeit her, wo es keine Gemeinsamkeit gibt. Cutting Edges von Céline Berger dagegen taucht in die Architektur von Co-Working-Spaces und in Diskurse von Start-up-Gründern ein. Visionen, Prozesse, Möbelstücke und Glaubenssysteme werden durcheinandergewirbelt, der Start-up-Traum gerät ins Wanken.
In dem dokumentarischen Las Flores folgen Miguel Goya und Tina Wilke einer Gruppe junger Migranten in Berlin. Zwischen Selfies und flüchtigen Sprachnachrichten wird das Schicksal einer Jugend deutlich, die auf der Suche nach Arbeit und einer besseren Zukunft nach Europa ausgewandert ist. Michel Wagenschütz schließlich porträtiert in Gute Arbeit, gute Nacht eine Künstlerin, die in Telefongesprächen mit der Arbeitsagentur versucht, ihre Betriebsausgaben zu rechtfertigen. Das Skript wird in verschiedenen Kontexten performt: in einem Hotelzimmer, einem Fast-Fashion-Laden, einem Mietauto.
Kinder- und Jugendfilm
Im Verleih haben wir sowohl einzelne Filme wie auch fertige Programme im Angebot, die sich gut für Kinder- und Jugendliche eignen. Sie finden hier einige Links zu fertig zusammengestellten Programmen. Gerne können Sie sich auch ein Programm individuell von uns zusammenstellen lassen. Sprechen Sie uns bei allen Fragen an.
Räume erobern, Grenzen überwinden (Jugendkino)
Ob im Team oder im Zweikampf – die Jugendlichen in diesem Programm erobern Räume und verschaffen sich Luft! Wir lernen sie und ihr Umfeld kennen, sei es beim Rugby, Parkour oder Skaten. Stereotype Geschlechterrollen? Darauf pfeifen sie! Lou spricht als nichtbinäre Person über Lous Verhältnis zu Geschlecht, Kleidung und anderen Merkmalen. Ein Musikvideo widmet sich in kräftigen Farben den Menschen, die auf der Straße leben.
Und es bleibt auch Zeit für neue Herausforderungen: Während die älteste Tochter Verantwortung für die ganze Familie übernimmt, bekommt der Avatar jetzt den Job, einen Rückwärtssalto zu lernen. Aber wie bei realen Menschen muss auch Machine Learning ein kraftraubendes Trainingsprogramm durchlaufen, und das geht mit Anlauf, Taumeln, Stürzen und wieder Aufstehen. Ein Programm für Jugendliche ab 14 Jahren, die sich nicht von Normen einschränken lassen und bereit sind, Hürden zu überwinden.
Trösten und Trotzen
Mit Fantasie und der nötigen Portion Mut versuchen die jungen Menschen in diesem Programm, ihren wachsenden Körpern und Bedürfnissen, den stattfindenden Veränderungen und den Reaktionen ihrer Umwelt zu begegnen. Das Programm erzählt von den ersten Ritualen der Männlichkeit ebenso wie vom Umgang mit chronischen Krankheiten, vom Auftauchen der Periode oder dem besonderen Gefühl, etwas zum ersten Mal zu machen. Ein Programm voller Trotz und Trost – für alle ab 12 Jahren, für die Aufgeben und Nachgeben keine Optionen sind.
Wege finden
Ein Programm für Kinder ab drei Jahren. Die kleinsten Zuschauer*innen sehen hier die oft so groß und unübersichtlich wirkende Welt spielerisch dargestellt. Die Protagonist*innen der Filme müssen ganz eigene Lösungen für alltägliche Hindernisse finden, Ängste überwinden und Neues lernen.
Wir unternehmen eine filmische Reise zur fünfjährigen Junu nach Nepal, bejubeln Kanarienvogel Kiki beim Weg in die Freiheit und stellen beim Fischen mit einer kleinen Katze einmal mehr fest, dass Freund*innen das Leben schöner machen. Ein Musikvideo erkundet in knalligen Tönen den Dschungel. Bei jedem der fünf Filme werden Augen und Ohren des Publikums angeregt, sich zu öffnen – für die leisen und lauten Momente dieses Programms, das sich für eine erste Film- und Kinoerfahrung ideal eignet.
Entdeckungen machen
Sieben Filme, in denen wir die Kindheit als Zeit des Ausprobierens, des Rumspinnens und Genießens erleben. Erfahrungen werden gesammelt, Selbsterkenntnis gewonnen. Die Kindheit ist aber auch die Zeit, in der das Treffen von eigenen Entscheidungen mit Hürden und Hindernissen verbunden ist, die nicht immer frei von ernsten Themen und traurigen Erlebnissen sind.
Dieses Programm lädt Kinder wie Erwachsene zu einer Reise durch diese Vielfalt ein. Es erzählt von der Trägheit eines Sommernachmittags ebenso wie vom Verlust eines geliebten Menschen, vom Klimawandel oder dem aufregenden Gefühl, seine Angst zu überwinden und über sich hinauszuwachsen. Ein Programm für Kinder ab acht Jahren, in dem eine Reihe junger Menschen aufbrechen, um neue Entdeckungen zu machen.
Das Richtige tun
Facettenreich beleuchtet das Programm eine Phase im Leben, in der man eindeutig noch Kind ist, aber alt genug, um mit Entscheidungen und Problemen konfrontiert zu werden, die überfordern können und Größe abverlangen. Es geht um große Gefühle und kleine Gesten. Um den schwierigen Weg zur eigenen Persönlichkeit in der Auseinandersetzung mit sich und Anderen und dabei immer auch um die Suche nach Geborgenheit. Ein Programm für Kinder ab 10 Jahren, voll bemerkenswerter junger Menschen auf dem Weg zum Erwachsenwerden.
Verfügbar nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz als DCP, Blu-Ray und DVD.
Vera Neubauer: "Das feuerrote Spielmobil" und mehr
Sechs kurze Filme hat die in der Tschechoslowakei geborene Filmemacherin Vera Neubauer Anfang der 70er Jahre animiert. Fünf Folgen rund um die Freunde Pip und Bessie wurden wieder-entdeckt und restauriert. Außerdem beinhaltet das Programm noch ihre späteren Woolly-Filme, in denen dann alles aus Wolle ist. Annie und ihre Welt sind mit der Stricknadel entstanden. Ein Kurzfilmprogramm ohne Dialoge.
Geschichten ohne Text
Ohne Worte aber mit klaren Botschaften überzeugt das Programm durch seine Themenvielfalt – sei es die Familie oder Freundschaft. Spannend und lehrreich eignet es sich hervorragend für eine Unterrichtseinheit und ist auch für Zuschauer ohne oder nur mit wenig deutschen Sprachkenntnissen gut verständlich.
Filmsuche
Hier können Sie unseren Verleihbestand der Jahre 2000 bis heute durchsuchen, Filmlisten erstellen und Bestellungen durchführen. Sollten Sie an älteren Titeln interessiert sein, schreiben Sie uns bitte. Weitere Informationen finden Sie unter „Verleihprogramm“ und „Konditionen“.