Pathé: Olympic Games in London (1908)
Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit fanden 1896 in Athen statt. Sie wurden vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC), einem Club reicher Feudalherren, organisiert. Von diesen Spielen gibt es, soweit es bekannt ist, keine Filmaufnahmen. Filmbilder, die eine Zeit lang als Aufnahmen dieser Spiele firmierten, entstanden in Wirklichkeit 1906 Jahre bei den vom IOC nicht anerkannten „Zwischenspielen“ in Athen. Einen ersten zusammenfassenden Bericht gibt es von den Olympischen Spielen 1908 in London. Der von der Pathé produzierte Film zeigt in acht Minuten eine Reihe von Wettbewerben (Leichtathletik, Schwimmen, Tauziehen, Turnen, Wasserball). In einem sind auch Sportlerinnen zu sehen – beim Bogenschießen. Der Film konzentriert sich auf die Anschauung der Wettbewerbe. Wer wie gewinnt, ist nicht auszumachen. Er endet aber narrativ, da er von einem Drama erzählt. Im Marathonlauf, der – wie man sieht – in den Parks und auf den Straßen von London stattfand und im „White City Stadium“ endete, führt eingangs des Ziels der Italiener Dorando Pietri. Doch er hat sich so sehr verausgabt, dass er mehrfach zusammenbricht. Zuschauer und Kampfrichter helfen ihm immer wieder auf und geleiten ihn über die Ziellinie. Er endet zwar als Erster, wird aber – das ist nicht zu sehen - wegen der illegalen Hilfe disqualifiziert. Bis heute ist er bekannter als der Sieger John Hayes (USA), den man am Ende des Berichts sehen kann, als ihn seine Mannschaftskameraden auf einem Tisch durch das Stadion tragen.
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