John Stuart Blackton: Jack Johnson vs. Jim Jeffries
Boxkämpfe wurden sehr früh von Filmkameras aufgenommen. Die Firma Edison organisierte bereits 1894 Kämpfe, die in ihrem Filmstudio für die Kamera stattfanden. 1910 wurde der Kampf um die Schwergewichtsweltmeisterschaft zwischen dem Titelverteidiger Jack Johnson und seinem Herausforderer Jim Jeffries bereits von „14 Apparaturen“ (so eine zeitgenössische deutsche Werbung) gefilmt. Diese Aufnahmen wurden zu einem knapp 100minütigen Film montiert. So war einer der ersten abendfüllenden Kinofilme die filmische Dokumentation eines Sportereignisses. Der Film unter dem folgenden Link ist eine gekürzte und später mit Geräuschen und Kommentaren versehene Fassung. Ihr ist nicht die Stimmung in der Arena zu entnehmen. Zeitgenössischen Berichten zufolge wollten die Zuschauer den weißen Boxer Jeffries gegen den afroamerikanischen Weltmeister Johnson siegen sehen. Ihre rassistischen Anfeuerungen verhinderten nicht, dass Johnson den Kampf überlegen bestritt, seinen Konkurrenten in der 15. Runde mehrfach niederschlug und so den Kampf gewann. Das löste in den USA eine rassistische Gewaltwelle („Johnson-Jeffries riots“) aus, bei der mehr als 60 afroamerikanische Menschen ermordet wurden.
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