Wie der Sportfilm „Mädchen am Ball“ (1995) zur Film-Biografie einer Generation türkischstämmiger Frauen in Berlin wurde – Regisseurin Aysun Bademsoy im Gespräch mit Dietrich Leder
Aysun Bademsoy, geboren 1960 in Mersin (Türkei), studierte an der FU Berlin Publizistik und Theaterwissenschaften. Während ihres Studiums übernahm sie Rollen in Spielfilmen und arbeitete als Regieassistentin bei Christian Petzold und Harun Farocki. Seit Ende der 1980er-Jahre dreht sie vor allem Dokumentarfilme. Um nur einige Beispiele zu nennen: „Deutsche Polizisten“ (1999) erzählt von Polizeibeamten mit Migrationsgeschichte. „Am Rande der Städte“ (2005) handelt von Menschen, die nach einem langen und harten Arbeitsleben in ihre türkische Heimat zurückkehren, um dort den Lebensabend verbringen. „Spuren – Die Opfer des NSU“ (2019) resümiert nachdrücklich die Erfahrungen, die jene türkisch- oder griechisch-stämmige Familien in Deutschland machen mussten, deren Männer, Brüder oder Söhne von der rechtsterroristischen NSU zwischen 2000 und 2007 ermordet wurden. Der Dokumentarfilm „Mädchen am Ball“, um den es im folgenden Gespräch geht, entstand 1995. In ihm porträtiert die Regisseurin eine Gruppe türkischstämmiger junge Frauen, die Fußball im Verein spielen. Diesen Frauen und ihrem Leben widmete sie zwei weitere Filme: „Nach dem Spiel“ (1997) und „Ich geh jetzt rein“ (2008). Derzeit ist sie in der Endfertigung des vierten Films, der den Fortgang der Entwicklung festhält. Sein Titel: „Spielerinnen“. So wächst hier ein besonderes Langzeitprojekt heran, bei dem der Sport der Ausgangspunkt war und das nun zur filmischen Biografie einer ganzen Generation von türkischstämmigen Frauen in Berlin wurde. Weitere Information siehe.
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